MariaDB 10 bringt SQL und NoSQL zusammen

Quelle: SkySQL

Die MariaDB-Foundation stellt Version 10 der MySQL-Alternative MariaDB vor. Wichtigstes Merkmal des neuen Releasese der quelloffenen Datenbank ist die Integration verschiedener NoSQL-Technologien. Kaj Arnö, VP Collaboration bei SkySQL erklärt gegenüber silicon.de: “MySQL-Anwender, die zu MariaDB 10 migrieren, kommen in den Genuss von zehnfach schnellerer Replikation, von Sharding und den gefragtesten NoSQL-Eigenschaften.“

Über Dynamic Colums lassen sich in MariaDB auch Daten ähnlich wie in einer NoSQL-Datenbank ablegen. Mit dem Support für die Storage Engine Spider lassen sich dann einzelne Spalten der Datenbank auf mehrere Server verteilen. Version 10 unterstützt jetzt auch den Zugriff auf Cassandra-Daten. So können Anwender aus MariaDB auf Cassandra-Daten zugreifen und diese auch mit anderen Tabellen in der MariaDB zusammenführen, wie aus den Release-Notes hervorgeht.

SkySQL ist nicht nur das wichtigste Unternehmen hinter MariaDB und der Foundation, sondern bietet auch kommerziellen Support und entsprechende Produkte um den MySQL-Ableger herum an. Jetzt stellt das Unternehmen mit Hauptsitz in Finnland die beiden auf MariaDB-10-basierenden Produkte MariaDB Enterprise 2 und Enterprise Cluster 2 vor.

MariaDB Enterprise 2 und MariaDB Enterprise Cluster 2 erleichtern laut SkySQL, die Integration von großen und verteilten polystrukturierten Datenmengen. MariaDB Enterprise 2 ist eine Sammlung von Add-on-Tools und Services, die die Verwaltung von großen Datenmengen vereinfachen soll. Es umfasst Binaries und Installationsroutinen für MariaDB 10, Monitoring- und Backup-Software und Support. Anwender bekommen außerdem Umfang Patches und Updates für das gesamte Softwarepaket.

Mit MariaDB Enterprise Cluster 2 richtet sich SkySQL an Anwender, die komplexe, heterogene Datenbank-Cluster betreiben möchten. Mit der “Galera”-Cluster-Technik, einer Konsole und einer Management-API lassen sich laut Hersteller Konfiguration, Monitoring, Performance-Management, Steuerung der Nodes, Backups und Wiederherstellungen deutlich vereinfachen und beschleunigen. Das Angebot umfasst den MariaDB-Datenbank-Server, die Galera Replication Library, den MariaDB Enterprise Cluster 2 Monitor, API und GUI-Komponenten. Hinzu kommt das Supportpaket wie bei MariaDB Enterprise 2.

Immer mehr Unternehmen und Organisationen wie etwa Google oder Wikipedia schwenken von MySQL, das durch die Übernahme von Sun inzwischen zu Oracle gehört, auf MariaDB um. Noch immer ist MariaDB im Vergleich zu MySQL eher selten anzutreffen, doch scheint die Datenbank immer mehr Anwender überzeugen zu können.

Auch Red Hat zählt inzwischen dazu. “Innovation voranzutreiben bleibt unverändert eins der signifikantesten Merkmale von Open Source. Mit dem heutigen Release trägt MariaDB dazu bei, Datenbank-Innovation weiter zu verstärken und den künftigen Datenbank-Anforderungen der Unternehmens-IT zu entsprechen. Denn diese Datenbank unterstützt schnelle Evolution und deren Akzeptanz. Innovation dieser Art ist der Grund, warum Red Hat MariaDB in Red Hat Enterprise Linux 7 Beta integriert hat, und warum wir uns auf die weitere Zusammenarbeit freuen“, kommentiert etwa Brian Stevens, Chief Technology Officer von Red Hat erklärt.

Mit MariaDB 10 stellt die MariaDB Foundation nicht nur eine Version vor, sondern ändert auch die Namensgebung. Bislang hatte man sich hier an das Vorbild MySQL angelehnt. MySQL liegt derzeit in Version 5.6 vor. Die Letzte Version von MariaDB war 5.5. Nachdem nun aber, wie aus einem umfassenden Vergleich zwischen den verschiedenen Versionen von MySQL und MariaDB hervorgeht, enthält MariaDB 10 zahlreiche Funktionen, die nicht in MySQL anzutreffen sind.

Vergleich der Features zwischen MySQL und MariaDB 10 und 5.5. Quelle: MariaDB Foundation
Redaktion

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