Microsoft kauft Mobile-Analytics-Anbieter Capptain

Microsoft hat die Akquisition des französischen Mobile-Analytics-Anbieter Capptain bekannt gegeben. Die Pariser Firma gründete sich 2008 und entwickelte eine Lösung für gezielte Push-Benachrichtigungen an. Die Grundlage dafür bildet die Analyse des Nutzerverhaltens in Echtzeit. Die Anwendung von Capptain unterstützt zahlreiche Mobilbetriebssysteme. Microsoft will es in die Azure-Plattform integrieren.

“Wir arbeiten hart daran, Capptains Lösung in die umfangreichere Azure-Suite von Services zu integrieren, damit Unternehmen nicht nur Mobil-Apps schaffen und damit ihre Kunden und Mitarbeiter ansprechen, sondern ihr Engagement auch analysieren und optimieren können”, schreibt Microsoft-Manager Omar Khan im Azure-Blog. Bis dahin sollen neue wie auch Bestandskunden Capptains bestehende Angebote weiter nutzen können.

“Mit der Capptain-Lösung können Organisationen das Verhalten von Kunden und Mitarbeitern in Echtzeit analysieren und darauf gezielt mit Push-Nachrichten, Ankündigungen, Informationen oder Angeboten reagieren”, heißt es weiter. “Diese Information versetzt Organisationen in die Lage, personalisierte und maßgeschneiderte Inhalte an ihre Kunden zu senden, um ihre Geschäftschancen optimal zu nutzen.”

Mit Capptain hat Microsoft bereits das fünfte französische Unternehmen übernommen. Wie viel der Softwarekonzern für die Akquisition zahlt, ist nicht bekannt. 2008 startete Capptain unter dem Namen Ubikod. Wie TechCrunch berichtet, erhielt es etwa 2 Millionen Dollar Unterstützung, die überwiegend vom russischen Wagniskapitalgeber Runa Capital kamen. Runa hat bereits in mehrere Start-ups in unterschiedlichen europäischen Ländern investiert. Frankreich gehört zu den bevorzugten Ländern, da es sich durch “gute technische und wissenschaftliche Ausbildung” sowie seine “Kultur der Innovation” auszeichne.

Capptain bietet eine Software-as-a-Service-Plattform an, die auf Netzbetreiber, Gerätehersteller und App-Entwickler ausgelegt ist. Die Analysewerkzeuge und Marketingtools unterstützen unter anderem iOS, Android, HTML 5, BlackBerry, Web OS, Windows Phone 8, Windows 8 und sogar Smart-TV-Betriebssysteme. Damit folgt es bereits der Strategie von Microsoft-CEO Satya Nadella. Er fordert bereits seit einiger Zeit, dass Microsoft Software für alle mobilen Plattformen und nicht nur Windows anbietet.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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