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Boeing und BlackBerry entwickeln Smartphone mit Selbstzerstörung

Zusammen mit dem Flugzeugbauer und Rüstungskonzern Boeing arbeitet der kanadische Mobil-Spezialist BlackBerry an dem abhörsicheren Smartphone Boeing Black. Das Gerät deaktiviert sich bei Manipulationsversuchen von selbst.

“Wir freuen uns, eine Zusammenarbeit von Boeing und Blackberry ankündigen zu können, um eine sichere mobile Lösung für Android-Geräte unter Nutzung unserer BES-12-Plattform zu bieten”, so Blackberry-CEO John Chen bei einer Investorenkonferenz zu den Quartalsergebnissen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.  “Das ist übrigens alles, was sie mir zu sagen erlaubt haben.”

Das Boeing Black ist ein geheimnisumwittertes Smartphone, das sich selbst unbrauchbar macht, sobald versucht wird, das Gehäuse zu öffnen. (Bild: BlackBerry)

Die Zusammenarbeit bringt offensichtliche Vorteile für beide Seiten. Boeing drängt in die Softwareentwicklung, während die Umsätze mit militärischer Ausrüstung durch Haushaltskürzungen in den USA rückläufig sind. Blackberry wiederum kann sich erneut seiner angestammten Nutzerbasis in Regierungsbehörden versichern, nachdem seine Verkäufe an private Anwender drastisch zurückgingen.

In einem Telefoninterview mit Bloomberg erwähnte Boeing-Sprecher Andy Lee verschiedene Ansätze, das Boeing-Gerät mit der Mobile-Device-Management-Plattform Blackberry Enterprise Service (BES 12) zu verbinden. Die BES-Server sind kompatibel zu Blackberry, Android, iOS sowie Windows Phone.

“Boeing hat jahrzehntelange Erfahrung darin, Kunden aus dem Verteidigungs- und Sicherheitssektor mit sicherer Kommunikation zu versorgen”, so Lee. “Wir arbeiten mit Blackberry, weil wir ihnen sicherzustellen helfen wollen, dass das BES-12-Betriebssystem kompatibel zu und optimiert für die Nutzung mit unseren ultrasicheren Geräten ist.”

Das Gehäuse des mehrere Jahre unter dem Codenamen “Black” entwickelten Boeing-Smartphones ist mit Epoxidharz versiegelt. Die Köpfe der verwendeten Schrauben sind mit einer Beschichtung überzogen, die jegliche Öffnungsversuche erkennen lässt. “Jeder Versuch, das Gehäuse des Dual-SIM-Geräts aufzubrechen, löst Funktionen aus, die die Daten und Software des Telefons löschen und das Gerät unbrauchbar machen”, so der Hersteller.

Boeing bietet das Hochsicherheits-Smartphone inzwischen potenziellen Kunden an. Es soll in erster Linie an Regierungsbehörden aus dem Bereichen Verteidigung und Heimatschutz sowie an Firmen verkauft werden, die in einem Vertragsverhältnis zu diesen Behörden stehen. Das Gerät wird nicht für Privatverbraucher verfügbar sein. Technische Informationen und Spezifikationen unterliegen einer strengen Geheimhaltung.

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Redaktion

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