Big-Data-as-a-Service: SAP gibt Übernahme von Altiscale offiziell bekannt

SAP kauft Altiscale (Grafik: Altiscale)

Im August wollte SAP zu einem entsprechenden Gerücht keine Stellungnahme abgeben. Die Plattform von Altiscale basiert auf Hadoop und Spark. Technologie und Know-how des Spezialisten für Big-Data-as-a-Service sollen zahlreichen strategischen Produktbereichen von SAP zugute kommen.

SAP hat die Übernahme des US-Start-ups Altiscale offiziell bekannt gegeben. Darüber spekuliert wurde bereits im August, damals wollte der Konzern allerdings keine Stellungnahme dazu abgeben. Nun teilt er mit, dass die Transaktion bereits abgeschlossen ist. Zu finanziellen Details macht SAP jedoch auch jetzt keine Angaben.

SAP kauft Altiscale (Grafik: Altiscale)

Altiscale mit Sitz in Palo Alto ist Anbieter einer Plattform für Big-Data-as-a-Service (BDaaS). Der Dienst von Altiscale soll einerseits wie bisher weiter genutzt werden können, andererseits will SAP mit der Altiscale-Plattform oder Elementen davon eigene Angebote aufrüsten. Insbesondere benötigt SAP offenbar für die zur CeBIT vorgestellte In-Memory-Abfrage HANA Vora Unterstützung. Vora setzt wie Altiscale auf Apache Spark auf und soll auf dieser Grundlage Big Data für Unternehmensanwender nutzbar und handhabbar machen.

Erste Erfahrungen mit Vora haben laut SAP gezeigt, dass in Bezug auf Bereitstellung, Skalierung und den Betrieb von Hadoop in Unternehmen in der Praxis längst nicht alle Fragen geklärt und alle Probleme gelöst sind. Altiscale biete genau hier die erforderliche Unterstützung, indem es Kunden mit einem “Komplettservice für Hadoop und Spark in der Cloud zu Performace-Steigerungen verhilft, Stolpersteine entfernt und die Zeit bis zur Inbetriebnahme verkürzt”. Kombiniert könne man mit Altiscale und SAP HANA Vora eine ganzheitliche und schneller nutzbare Big-Data-Lösung anbieten.

Mit dem Kauf von Altiscale erwirbt SAP einen von Analysten hervorragend positionierten Anbeiter im Bereich für  Big Data und Hadoop in der Cloud. Hier war SAP zuvor gar nicht präsent. (Grafik: Forrester Research)
Mit dem Kauf von Altiscale erwirbt SAP einen von Analysten hervorragend positionierten Anbeiter im Bereich für Big Data und Hadoop in der Cloud. Hier war SAP zuvor gar nicht präsent. (Grafik: Forrester Research)

Außerdem sollen die Fähigkeiten von Altiscale auch SAPs Big-Data-Strategie in anderen Segmenten unterstützen. Konkret nennt der Konzern hier etwa die SAP HANA Cloud Platform, die damit eng verknüpften Bestrebungen von SAP im Bereich IoT sowie bei Analytics sowie Cloud-Apps für einzelne Fachbereiche.

SAP kauft Altiscale (Grafik: Altiscale)
In der Übernahmeankündigung geben sich SAP und Altiscale fast anarchisch – die bereits bekannten Pläne für die Zukunft lassen jedoch wesentlich strukturiertere Absichten erkennen (Grafik: Altiscale)

Zu den Gründern von Altiscale gehört auch der aktuelle CEO Raymie Stata, der zuvor CTO bei Yahoo war und dort die Entwicklung von Suchalgorithmen mit verantwortete. Auch Altiscale-CTO David Chaiken kommt von Yahoo, wo er als Chief Architect System zur Werbe- und Medienausspielung an Verbraucher auf Basis von Apache Hadoop entwickelte. Mit Ricardo Jenez, Vice President of Engineering, ist außerdem ein erfahrener Ex-Google-Mitarbeiter an Bord: Jenez war dort als Engineering Director für die Google Search Appliance zuständig.

Finanziert wurde Altiscale bisher im Wesentlichen von den Wagniskapitalgebern General Catalyst, Northgate und Sequoia Capital. Aber auch Accel Partners; Jerry Yang’s AME Cloud Ventures, der VC des Yahoo-Mitgründers Jerry Yang, sowie Jit Saxena, Gründer des 2010 für 1,7 Milliarden Dollar von IBM übernommenen, auf Datenanalyse spezialisierten US-Unternehmens Netezza, hatten sich an Altiscale beteiligt.

Mehr zum Thema

IoT bei Microsoft – Alles dreht sich um Azure

Bei Microsoft zentriert sich das IoT-Geschäft um die Azure-Plattform, obwohl IoT-Lösungen auch von dem Softwareriesen wie üblich in allen Delivery-Varianten – On Premise, hybride und Public Cloud – angeboten werden. silicon.de gibt einen Überblick

Tipp: Was haben Sie über Big Data abgespeichert? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.