Intel-CEO Otellini von Vista enttäuscht

Angesichts von fünf Jahren Entwicklungszeit und mehr als 100 Millionen Nutzern innerhalb eines Jahres nach der Veröffentlichung von Vista konnte der Intel-Chef keine positiven Auswirkungen auf den Verkauf von Hardware im Allgemeinen oder den Absatz von Intel-Prozessoren im Besonderen ausmachen. Vielmehr brachte seine kurze und knappe Verneinung die Enttäuschung Intels über die Auswirkungen von Microsofts neuestem Betriebssystem zum Ausdruck.

Befragt nach den möglichen Vorteilen des von Apple vertretenen Ansatzes eines Betriebssystems-Upgrades alle 18 Monate antwortete Otellini, dass Gates tags zuvor ein weiteres, fundamentales Windows-Upgrade angekündigt habe. “Wenn das wahr ist, dann würde ich mir schnellere Upgrades wünschen, die mit der IT-Technologie mithalten”, sagte Otellini.

In Hinblick auf die Produktsparte der Ultra Mobile PCs (UMPC) meinte Otellini, dass es zu früh sei, um von einem Flop zu sprechen. Der UMPC sei “noch in der Entwicklung” und Mobiltelefone wären anfänglich auch groß, schwer und teuer und hätten nur begrenzte Funktionen vorweisen können. “Niemand hätte das Mobiltelefon nach zwei Jahren als Fehlschlag bezeichnet.”

Einen zukünftigen Wachstumsmarkt sieht der Intel-CEO im Gesundheitswesen. Diese Industrie sei “am wenigsten von der IT durchdrungen”, weswegen man dort auch “so viel Ineffizienz” fände, so Otellini. Sobald auf der Kostenseite der kritische Punkt erreicht wird, werde sich dies seiner Ansicht nach aber ändern.

“Ich beneide Bill Gates darum, dass er keine Keynote mehr halten muss”, sagte Otellini über den Rückzug des Microsoft-Gründers aus dem aktiven Tagesgeschäft. Gates habe in diesem Punkt den Standard für die IT-Industrie gesetzt. Aufgrund der langjährigen Geschäftsbeziehung werde er Gates auch vermissen, ergänzte Otellini.

Auch wenn Intels CEO enttäuscht über Vista ist, äußerte Bill Gates in einem Interview gegenüber CNet auf die Frage ob Vista verbesserungswürdig sei, dass die Verkaufszahlen doch für den Erfolg des Betriebssystems sprechen würden. Aber er gestand auch ein, dass einige “Kompatibilitätsdinge” nicht so gut gelaufen sind.

Auf die Frage wo Microsoft in fünf Jahren stehen muss, um den Herausforderungen von Google und Apple gewachsen zu sein, antwortete Gates: “Apple ist ein Mitbewerber und auch Partner. Nur drei Jahre nachdem ich Microsoft gegründet hatte, machte ich die Produkte Applesoft Basic für den Apple II und Office for Mac. Ja, es ist ein extrem wettbewerbsintensiver Markt. Wir müssen daher unsere Plattform weiterentwickeln. Windows hat sich deshalb durchgesetzt, weil wir die größere Dichte an Software hatten. Ich liebe diesen so kompetitiven Markt. Google führt im Bereich Werbung. Apple im Bereich der Musikplayer, aber es gibt genug Raum für unseren Erfolg.”

Silicon-Redaktion

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