Übernahmekampf: Yahoo bekommt Rückendeckung

Legg Mason Capital Management hält an Yahoo rund sieben Prozent. Derzeit bietet Microsoft rund 42 Milliarden Dollar für den wankenden Portalbetreiber, wobei Yahoo das jüngste Angebot als zu niedrig abgelehnt und die eingeschlagene Vorgangsweise Redmonds als “kontraproduktiv” bezeichnet hat. Da Microsoft die Yahoo-Aktionäre im Fall eines weiteren Widerstands des Yahoo-Managements eine neue Führungsriege wählen lassen will, sind Großaktionäre wie Legg Mason von Bedeutung.

Legg-Mason-Portfoliomanager Bill H. Miller sagte gegenüber dem Wall Street Journal, dass das aktuelle Gebot Microsofts von 29,17 Dollar pro Aktie nichts ist, was einen zu Freudensprüngen veranlasse. Auch das ursprünglich gemachte Angebot über 31 Dollar je Yahoo-Papier ist Miller zu wenig. Wenn Microsoft sein Angebot erhöhe, dann könnte Yahoo Verhandlungen positiver gegenüberstehen, so Miller.

“Die Haltung Legg Masons scheint mir mit dem Yahoo-Management abgestimmt zu sein”, sagte dazu Christian Hinterwallner, Analyst bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB). Die Aussage sei zwar als Reaktion auf die jüngsten Drohungen Microsofts zu bewerten, “dennoch glaube ich nicht, dass dies den Deal grundlegend gefährden wird”.

Laut Hinterwallner wird das “Säbelrasseln” noch weiter gehen. Eine Einigung hält er mittel- bis langfristig jedoch für möglich. “Das Pokerspiel geht weiter und alles hängt von einer Erhöhung des Angebots ab. Da sich beide Seiten derzeit jedoch nicht in die Karten schauen lassen und Yahoo ohnehin bald seine Zahlen präsentieren wird, bleibt abzuwarten, ob der Kaufpreis noch aufgestockt wird”, so der Analyst.

Silicon-Redaktion

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