Bestätigt: Das Ende von Windows ist besiegelt

So heikel die Einführung eines neuen Betriebssystems auch sei, der Redmonder Konzern komme um diesen radikalen Schnitt nicht herum: Windows in seiner heutigen Form könne nicht mehr weiterbestehen. Das aktuelle Windows Vista werde von vielen Anwendern als Beta-Version angesehen, die mit Windows 7 endlich RTM-Qualität erlangt. Die heutigen, auf Windows NT basierenden Windows-Versionen krankten vor allem an drei Dingen:

  • Modularität: Schon 1993 beim Erscheinen von Windows NT konnte es nur mit dem gesamten grafischen Subsystem hochfahren. Die einzelnen Komponenten interagierten dadurch viel zu direkt miteinander. Das hat sich bis heute nicht geändert. Windows XP etwa verfüge zwar über eine Recovery Console, die ohne Grafik läuft. Allerdings könne man das Netzwerk nicht starten. Auch bei Windows Server 2008 muss das komplette Grafiksubsystem gestartet werden, obwohl er offiziell mit einem Textmodus versehen ist, der sich Server Core nennt.
  • Erblasten: Windows ist mit den Jahren zu groß geworden. Immer wieder seien neue Technologieansätze integriert worden, die sich dann als Sackgassen erwiesen hätten. Dazu zähle unter anderem auch die Registry, die für einen Großteil der Windows-Performanceschwäche verantwortlich sei. Config-Files können das gleiche leisten und bremsen das System nicht aus.

  • Security: (Mangelnde) Sicherheit hingegen ist ein Problem, das alle modernen Betriebssysteme haben. Besagte Pufferüberläufe und Andockpunkte für Rootkits gebe es auch bei Unix-Betriebssystemen.

Hochstätters Fazit: Unternehmen sollten nicht zu viel in das aktuelle Windows investieren, denn bei Microsoft zählt es zu den Auslaufmodellen. Midori werde bewusst nicht auf Windows basieren. Durch soll es flexibler und vor allem sicherer werden. Der Experte gibt aber den Einfallsreichtum von Cyberkriminellen zu bedenken, der sicherlich auch in Midori Angriffspunkte finde.

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Silicon-Redaktion

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  • Back to the Roots?
    Wenn man den Artikel über Midori bis zum Ende durchließt beschleicht einen die Gewissheit es kommt alles wieder. Durch Virtualisierung und Thin-Clients kommen die alten Mainframe Strukturen zurück. Nun der "neue" Weg von Redmond. Etwas was noch bei der Einführung von WindowsNT und auch Windows 98 als Meilenstein verkündet wurde, nämlich die Verzahnung von Grafische Oberfläche und Betriebssystem, wird nun wieder zurück genommen. Auch die Registry wurde damals als revolutionäre Verbesserung gegenüber der system.ini und win.ini dargestellt.
    Klar ist, dass 100% Sicherheit kein Betriebssystem versprechen wird. Um so verbreiteter es ist, um so mehr rückt es in den Fokus der Hacker.

    Fazit: Es kommt immer alles wieder. Will Microsoft durch den Deal mit Novell/Suse wieder an Linux heran rücken, dass den im Artikel gennanten Prinzipien treu geblieben ist?

  • Neue Windows-Programmversion
    Hallo Erwin,

    anbei ein interessanter Bericht, vor allem die letzte Seite.

    Gruß

  • Der letzte Vorteil von Windows schwindet...
    Die Versprechen nach mehr Sicherheit klingen bestenfalls "nett".
    Aber die wichtigsten Gründe warum Windows (noch) ein Erfolg ist schwinden:

    - Zigtausend Programme an die man sich im Laufe der Jahre gewöhnt hat. Eine VM kann ich auch prima unter MacOS oder Linux starten.

    - Kontrolle über das System um die Mängel auszugleichen. UAC von Vista als Beispiel für "versuchte Sicherheit" läßt grüßen und wird noch verstärkt.

    - Spiele, Spiele, Spiele... In Zukunft alles über managed Code ;)

    Und "überall managed Code" übersetze ich mal mit "überall .NET". Selbst SQL Server soll dann als managed Code laufen??? Glaube ich nicht.

    Wenn Windows 7 das hält was es verspricht, dann wird dieses das letzte erfolgreiche OS von Microsoft sein. Falls nicht, wird es Windows XP sein.

    Die Zukunft wird sich wohl eher weiter Richtung Webserver entwickeln, welche auf nativer (schneller) Software basieren.
    Die Clients-OSe werden in Ihrer Bedeutung weiter nachlassen und im wesentlichen einen Browser, Emailclient und Media-Player umfassen.

    Auf jeden Fall, wenn ich nicht alle meine Software mitnehmen kann, gibts bessere Alternativen. Google wird mit Android hier weitere Marktanteile von MS sichern.

    Dann gäbe es endlich auch unter den OSen wieder mehr Wettbewerb, wie bei den Browsern.

    Und der Hinweis, "nicht mehr soviel in die aktuelle Architektur zu investieren" ist sicherlich kein positives Signal für die Verkaufszahlen bei MS.

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