Fazit

Mittlere und große Unternehmen sollten ihre eigenen Mailserver betreiben, die die Zustellung und den Versand der Nachrichten zu und von den Clients übernehmen. So können sie ihre eigenen Richtlinien durchsetzen und müssen sich nicht auf einen Provider verlassen. Welcher Mailserver verwendet wird und wie dieser arbeitet, ist mitentscheidend dafür, welcher Mail-Client sich effizient einsetzen lässt.

Ist Microsoft Exchange mit MAPI im Einsatz, ist es das Beste, Microsoft-Clients wie Outlook oder Windows Mail zu benutzen. Genauso bietet es sich an, einen Lotus Domino Server zu verwenden, um die besten Ergebnisse mit Lotus Notes zu erzielen. Von den sechs in diesem Beitrag betrachteten Programmen sind letztendlich nur Outlook, Lotus und GroupWise echte Alternativen für Firmen. Eine Wildcard bekäme höchstens noch die Open-Source-Software Zimbra, die hier jedoch nicht untersucht wurde.

Als eierlegende Wollmilchsau, die alle Anforderungen erfüllt, hat sich keines der getesteten Produkte erwiesen. Lotus Notes ist sicherlich eine hervorragende Lösung für viele größere Unternehmen – schließlich kommen zum Beispiel GE und IBM selbst damit zurecht. Da viele Anwender keine ausgefallenen Anforderungen an ihre Office-Tools haben, könnte zudem die Integration von Symphony ohne zusätzliche Lizenzgebühren Unternehmen helfen, Geld zu sparen – das ansonsten für Produkte wie Microsoft Office oder Corel WordPerfect ausgegeben wird.

Für kleinere Unternehmen rechnet es sich unter Umständen nicht, einen eigenen Mailserver zu betreiben. Dennoch ist es auch für sie wichtig, ein Produkt zu wählen, bei dem sich Service und Support individuell anpassen lassen. Firmen sollten die Finger auf alle Fälle von kostenlosen Services lassen.

Letztendlich ist Lotus Notes das Produkt, das am besten abschneidet (vorausgesetzt, es wird zusammen mit einem Lotus-Domino-Server verwendet). Notes hat eine große Bandbreite an Funktionen und lässt sich zu einer kompletten Suite für viele Plattformen ausbauen.

Es ließe sich einwenden, dass es unfair ist, solche Aspekte beim Vergleich von E-Mail-Clients in die Bewertung einzubeziehen. Schließlich wurde aber eine Alternative zu Microsoft Outlook gesucht, das ja Teil einer kompletten Office-Suite ist. Aus diesem Blickwinkel wäre das einzige, direkt mit Outlook zu vergleichende Wettbewerbsprodukt Microsoft Entourage. Aber das als Alternative zu bezeichnen, wäre auch nicht richtig: Schließlich ist es ja eher ein Microsoft-Ableger, der auf ein anderes Marktsegment zielt.

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Silicon-Redaktion

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  • Alternativen zu Outlook
    Beim Lesen des Artikels stehen mir die Haare zu Berge.
    Offensichtlich wurde nicht getestet, sondern - und das drängt sich schon auf - ist beabsichtigt, möglichst nur Programme, die Geld kosten, zu promoten.
    Die Angaben über Thunderbird sind völlig aus der Luft gegriffen. Die Integration von Kalenderfunktionen, usw. sind einfach zu bewerkstelligen. Keinesfalls müssen zwei Programme gestartet werden. Dazu läßt sich noch Open-Projekt integrieren. Da bleiben die anderen Programme außen vor.
    Ich habe bei Kunden sowohl Outlook, als auch Notes und Thunderbird im Einsatz. Was Performance und Stabilität anbelangt, liegt Thunderbird weit vor den Anderen. Dazu gibt es sogar noch einen leicht zu bedienenden und ebenfalls kostenlosen Mailserver.
    Allerdings liegt Notes im Bereich Datenbanken und integration fremder Anwendungen vorne. Dafür ist die Anwendung nur von Spezialisten zu administrieren und "schweineteuer". Deshalb ist der Einsatz von Notes nur für größere Unternehmen mit direktem Kundenkontakt interessant.
    Handwerker, Klein- und Mittelständler, denen das Wasser eh bis zum Hals steht, sollten sich auf Thunderbird orientieren. Auch wenn das manche gar nicht gerne hören...

  • zu Thunderbird:
    Lotus als Sieger zu sehen ist sicher nicht falsch, nur spricht der Presi nicht gerade für einen Einsatz in kleinen Unternehmen.
    Gerade da punktet TBird, und wird durch die doch recht mäßige Recherche unverdient abgewatscht.
    So sthet mit Plug in Lightning durchaus ein voll integrierter Kalender zur Verfügung. Er ist sogar netzwerkfähig, und zwar ohne teure Serverkomponente.
    Überhaupt sind die Plug Ins die Stärke von TBird, es gibt sie für (fast) alle denkbaren Einsatzzwecke.

    Also einfach mal genauer anschauen.

  • Abgleich der Kontakte aus Smartphones
    Eine für mich wichtige Frage wurde überhaupt nicht erwähnt, nämlich, ob ein Abgleich der Smartphone-Kontakte aus einem Windows Moblie Smartphone auch mit anderen E-Mail-Clients auf dem PC möglich ist. Geht das auch mit dem Thunderbird?

    Mein lizensiertes Outlook XP geht jedenfalls nicht mehr, seit ich mal Outlook 2007 als Teil von Office 2007 vorübergehend zum Test installiert hatte, Down-Grade ist bei Microsoft offenbar auch für lizensierte Produkte ausgeschlossen.

    Mehr dazu unter: http://home.arcor.de/Nilsson-Deisenhofen/Word2007/Office2007Test20071211.pdf

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