Der Einkauf im Internet sollte mit dem gleichen Vertrauen gemacht werden können, wie in einem Einkaufszentrum. Kuneva: “Das Internet bietet Konsumenten alles, aber wir müssen das Vertauen aufbauen, damit die Menschen mit ruhigem Gewissen einkaufen können.”

Kritik zu diesen Plänen kommt von der Business Software Alliance (BSA), einer Vereinigung, die sich vor allem gegen illegale Kopien von Software stark macht und in der Unternehmen wie IBM, Microsoft oder Adobe oder Apple vertreten sind.

“Digitale Inhalte sind kein berührbares Gut und sollten daher auch nicht den gleichen Haftungseinschlüssen unterliegen wie ein Toaster”, wettert Francisco Mingorance, Direktor beim BSA gegenüber ZDNet UK. Derzeit müssen in der EU Hersteller auf ein Gerät mindestens zwei Jahre Garantie geben.

Die BSA erklärt, dass sich – anders als beispielsweise bei einer Waschmaschine – nur schwer vorhersagen lässt, wie eine Software verwendet wird, in welcher Umgebung und wie oft Updates aufgespielt werden und ob vielleicht ein Hacker den Code manipuliert hat.

Mingorance erklärte, dass von diesem Entwurf auch quelloffene Software betroffen wäre. Außerdem fürchtet die Herstellervereinigung, dass nun keine Verträge unter zwei Jahren – der in der EU geltenten Gewährleistungsdauer – mehr möglich sind. Dieser Schritt, so Mingorance, würde schließlich die Wahlmöglichkeit für den Anwender einschränken. Es wäre dann so, als ob man ein Haus für die Sommerferien mieten würde und dann gezwungen wäre, es 23 Monate weiter zu bezahlen. Außerdem könnte eine derartige Gesetzgebung dazu führen, dass Hersteller den Zugriff externer Entwickler einschränken.

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Silicon-Redaktion

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  • Garantie - Gewährleistung
    "Derzeit müssen in der EU Hersteller auf ein Gerät mindestens zwei Jahre Garantie geben. "

    Garantie? WIe kann denn eine freiwillige Leistung des Herstellers verpflichtend sein? :)
    Hoffe der Verfasser hat sich hier nur verschrieben.

  • Endlich
    Jeder, der etwas verkauft, haftet für seine Leistung. Selbst Anwälte, Notare, Steuerberater etc., welche nur einen Rat erteilen.
    Nur die Software-Industrie hat sich mit dem Hinweis "das Produkt hat Fehler" aus der Verantwortung gestohlen.
    Die Vergleiche von Herrn Mingorance von der BSA liegen neben der Sache. Wer wird mit einem Musikprogramm Bilder bearbeiten wollen?

    Open Source ist von der beabsichtigten Regelung nicht betroffen. Für jeden erkennbar (Ausnahme Herr Mingorance), geht es um Gewährleistung (nicht Garantie) für gekaufte Produkte.

  • Entscheidung im Einzelfall
    Das wird nicht so einfach sein. Ob Garantie oder Gewährleistung. Am Ende ist der Verbraucher/Gebraucher des "Produktes" verantwortlich. Bei fassbaren Produkten ist das Risiko der falschen Nutzung viel geringer als bei Software. Software läuft auf einem PC, diese haben ein bestimmtes Betriebsystem (BS), da swiederum viele unterschiedliche Versionen hat(BS ist auch wieder eine Software). Und da beisst die Katze sich in den Schwanz. Software wurde für z. B. BS version 1.0 entwickelt. Kommt auf den Markt und wird weiterhin 2 Jahre verkauft ohne Update. Innerhalb dieser 2 Jahre bekommt das BS 2 Updates und ist bei Version 1.2. Ich kaufe mir die Software innerhalb des Jahres und ohne zu wissen, dass es nicht kompatibel ist installiere ich dieses. Es läuft dann macht es Crash. Und nun liebe EU?

    Nächster Fall (2):
    Ich kaufe ein PC, dass schon mit Sofware vorinstalliert ist. Ich gehe online und BS sagt mir, dass es ein Update benötigt. Sichheitspatch etc. Und Crash vorinstallierte Software läuft nicht mehr. Und nun liebe EU?

    Nächster Fall (3):
    Ich installiere ein Plugin für eine Software. Plugin-Hersteller ist zertifiziert und hat guten Ruf. Nach der Installation des Plugins, Crash. Software geht nicht mehr. Was nun liebe EU?

    ...

    Software ist ein viel zu komplexes "Ding". Software ist vernetzt mit einer oder mehreren Systemen, die wiederum von unterschiedlichen Herstellern kommen. Ich bin gespannt, ob sich das Gesetzt durchsetzt. Und wenn, dann mal aufgepasst. Preise steigen, rechtsunklarer Raum, jahrelange Rechtstreitigkeiten und wer leidet am Ende. Der Nutzer. Früher war doch alles besser gewesen.

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