Seit Anfang der 60er Jahre wurde in der ganzen Welt mit der Programmiersprache COBOL ein riesiger Bestand an Anwendungs-Software entwickelt und immer wieder an aktuelle Anforderungen und Bedingungen angepasst. Die Kern-Anwendungen für den kaufmännischen Bereich in größeren Unternehmen, wie zum Beispiel Auftragsverwaltung und Buchungssysteme – laufen weiterhin meist auf COBOL-Basis. Weltweit sind über 60 Prozent der Anwendungssoftware in Unternehmen COBOL-Applikationen.

Jeder von uns hat täglich mit Software zu tun, die auf Basis von COBOL arbeitet: Buchungen von Flügen, Abhebungen an Geldautomaten, Überweisungen, Gehaltsabrechnungen, Berechnungen von Versicherungspolicen, Telefonrechnungen – überall, wo es um große Benutzerzahlen und ein hohes Transaktionsvolumen geht, setzen Unternehmen auf COBOL. Dieser beständige Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn COBOL zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus. Zum einen ist die Programmiersprache speziell auf die Entwicklung kommerzieller Lösungen zugeschnitten, beispielsweise durch spezielle Algorithmen für die kaufmännische Rundung. COBOL ist durchgängig standardisiert und frei von “Kinderkrankheiten”. Die Sprache erlaubt die Entwicklung hochperformanter Anwendungen, da der Quellcode in Maschinencode compiliert wird. Zum anderen ist COBOL für alle relevanten Plattformen und Systemumgebungen vom Unix oder Linux über Windows bis zum Mainframe verfügbar und somit systemunabhängig. Letztendlich ist COBOL offen für Weiterentwicklungen und für die Integration neuer Technologien.

Gerade der letzte Aspekt hat sich als entscheidend für Dauerhaftigkeit von COBOL erweisen, denn die Programmiersprache hat sich in den letzten 50 Jahren immer wieder flexibel an ganz unterschiedliche Technologien und IT-Philosophien anpassen können. Dabei hat sich mit der IT-Landschaft natürlich auch COBOL weiterentwickelt. Die Programmiersprache konzentriert sich heute auf die Abbildung von Geschäftsprozessen und überlässt die Ansteuerung von Benutzerschnittstellen, von Peripheriegeräten oder Web-Systemen den Technologien, die dafür konzipiert wurden. Eine derartige Arbeitsteilung ist möglich, weil COBOL über eine außerordentlich gute Kompatibilität zu anderen Systemen verfügt.

COBOL hat gerade in den letzten Jahren bewiesen, dass es problemlos mit jeder neuen Technologie kommunizieren kann: Ob Java, C++, C#, Web-Services, .Net, Ajax, PHP, SOAP oder XML – Die Programmiersprache hat seinen Anwendern immer die nötigen Schnittstellen und Integrationstechniken zur Verfügung gestellt. So arbeiten viele E-Commerce-, Webshop- und Online-Systeme mit einer COBOL-Applikation im Hintergrund. Auf gleiche Weise können COBOL-Anwendungen auch in Cloud-Umgebungen betrieben werden.

Der Nutzen von COBOL zeigt sich gestern, wie heute und morgen vor allem in seiner Flexibilität und damit seiner Zukunftssicherheit. Daher freuen wir uns auf viele weitere runde Geburtstage!

Rainer Downar ist Country Manager des Softwarehauses Micro Focus Central Europe.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Schleichwerbung
    Das ist ja wohl nicht wahr, hat silicon.de es bereits nötig Werbung als Artikel getarnt plazieren zu müssen? Egal was man von COBOL hält, ein Loblied auf COBOL von jemandem singen zu lassen der sein Geld damit macht überschreitet für mich die Grenze des guten Journalismus deutlich!

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

3 Tagen ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

3 Tagen ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

4 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

5 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

5 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

5 Tagen ago