Doch was treibt Salesforce.com, sich vom lukrativen Software-as-a-Service Geschäft ab- und dem viel weniger profitablen Webhosting-Geschäft zuzuwenden, das schon fast so etwas wie eine Massenware ist? Die geplanten 1000 Dollar pro einer Million Seitenaufrufe (falls das Monatslimit überhaupt aufgebraucht wird) sind, verglichen mit den Preisen für “normale” Webhosting Services, nicht besonders günstig; Salesforce.com verlangt also einen höheren Preis für einen umfassenderen Service.

Kostenmäßig hat Salesforce.com laut eigenen Aussagen seine Infrastrukturbasis so gut optimiert, dass Services auch auf diesem niedrigen Preisniveau noch mit Gewinn verkauft werden können. Salesforce.com wird durch Force.com Sites nicht zu einem großen, umsatzstarken Internet Service Provider (ISP) werden. Wir gehen vielmehr davon aus, dass die Kunden von salesforce.com das Angebot für transaktionsgetriebene Microsites nutzen werden, auf denen die Anwender sich registrieren und mit dem Anbieter Kontakt aufnehmen können. Dass diese Anmeldungen, die oft sowieso als potenzielle Kundenkontakte behandelt werden, direkt in das Salesforce.com System einfließen, stellt weniger ein neues ISP-Geschäftsfeld als vielmehr eine CRM-Erweiterung dar.

Und wie sieht die langfristige Perspektive aus? Salesforce.com versteht sich sehr gut darauf, Produktinitiativen zu starten und sie dann nach und nach entsprechend anzupassen. Das ist zwar nicht ganz so extrem wie die ewigen Betaversionen vieler Google Services, aber ein Nebeneffekt des SaaS Geschäftsmodells besteht darin, dass schnelle Innovationen möglich sind. Und genau das wird wohl mit Force.com Sites passieren.

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Silicon-Redaktion

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