Cisco steigt in den Strommarkt ein

Verbraucher könnten beispielsweise ihre Haushaltsgeräte so einstellen, dass sie nur außerhalb der Spitzenlastenzeiten Strom abnehmen. Zudem könne der Verbrauch dann stattfinden, wenn genügend Kapazität durch Windkraft oder andere erneuerbare Energieträger verfügbar ist. Denn bislang müssen konventionelle Kraftwerke einspringen, wenn – vereinfacht ausgedrückt –
Verbrauchsspitzen mit einer Windflaute zusammenfallen.

Allerdings geht es nicht nur darum, den eigenen Verbrauch effizienter zu verwalten, sondern auch darum, die Endverbraucher in das System einzubinden. Im Mittelpunkt steht hier die so genannte Reservekapazität. Diese wird derzeit meist durch gas- und ölbefeuerte Kraftwerke bereitgestellt, um das Stromnetz im Bedarfsfall zu stabilisieren. Speziell bei einem zunehmenden Anteil an erneuerbaren Energieträgern seien solche Reservekraftwerke notwendig.

“In einem Smart Grid könne die Reservekapazität künftig auch durch den Endverbraucher bereitgestellt werden”, sagt Yellow-Strom-Geschäftsführer Martin Vesper. Nach seiner Vorstellung können sich Anwender künftig einen individuellen Heizplan erstellen: Er beinhalte Faktoren wie Tarif, Erneuerbare Energien und Nutzlast sowie den Speicherplatz, der zur Verfügung gestellt werden soll.

Sowohl bei Cisco als auch bei Yellow Strom ist man davon überzeugt, dass der dafür notwendige Informationsaustausch nur über IP funktionieren kann. Derzeit gebe es im Strommarkt 360 proprietäre Standards, die Konzentration auf IP ist deshalb laut Feißt eine “natürliche Entwicklung. Es geht darum, bestehende Infrastrukturen intelligenter zu nutzen über den Weg der Kommunikationstechnologie.”

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Silicon-Redaktion

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