Auch wenn es Seibt bestreitet, dürfte die OSMB wohl auch vor einem finanziellen Problem gestanden haben. Die immer schon hohen Eintrittspreise und die zahlreichen Sponsoren aus Open-Source-Firmen würden zur Finanzierung des Kongresses niemals ausreichen. In solch einer Situation sind “fettere” Sponsoren gefragt, nämlich Branchengrößen wie HP, IBM, Novell, Oracle/Sun oder SAP. Die haben aber in der aktuellen Wirtschaftskrise ihre Marketingbudgets im Schnitt um ein Drittel gekürzt. Und sie haben gerade jetzt nicht nur ein strategisches Interesse an Open Source, sondern ein sehr viel näher liegendes, nämlich an fließenden Einnahmen aus ihren proprietären Angeboten. Das heißt: Beide Seiten müssen ins Boot, bevor die Sache gefördert wird.

Heise-Manager Heilmayr gesteht ein, es gebe Ängste, dass dabei Open Source über Bord gehen könnte: “Das kann ich nachvollziehen, und ich verstehe es. Aber wir werden verhindern, dass Open Source keine Rolle mehr spielt.” So soll für den neuen Kongress das Programmkomitee, dem die OSMB ihr hohes Ansehen zu verdanken hat, erhalten bleiben. Es wird weiter zusammengesetzt aus Vertretern der Sponsoren und einer Mehrheit aus Heise-Redaktionen. Heilmayr: “Es bleibt bei der konsequenten Vortragsauswahl durch das Programmkomitee. Es bleibt bei einer inhaltlich völlig unabhängigen Veranstaltung, die der Heise Verlag mit seinen journalistischen Qualitätsansprüchen umsetzen wird.”

Im Grunde wird die European Business Solutions Conference so angelegt wie die Open Source Meets Business. Allerdings soll sie es in Zeiten reduzierter Reise- und Übernachtungsbudgets möglich machen, an einem Tag zu einer bestimmten Problemstellung konzentrierte Informationen zu erhalten. Dazu werden Themen wie CRM, Business Analytics oder ERP in den von der OSMB bekannten Abschnitten Best Practice und Technology Solutions bis hin zum Ausblick Future Technologies behandelt. Außerdem soll es Workshops geben, in denen Anwender direkt mit den Herstellern diskutieren können. Hier können die Themen sehr fachspezifisch oder eher breit angelegt sein, zum Beispiel die konsortiale Software-Entwicklung zum Gegenstand haben.

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Silicon-Redaktion

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