Italienische Verbraucherschützer legen sich mit Microsoft an

Windows sei auf zahlreichen Rechnern vorinstalliert, obwohl viele Menschen dies nicht wollten. Für diese solle es eine Entschädigung geben, argumentiert die Organisation ADUC. Die Klage solle bei einem Gericht in Florenz eingereicht werden. Das Microsoft-Betriebssystem läuft derzeit auf rund 90 Prozent aller Rechner weltweit.

Die Klage wird erst jetzt möglich, da zum Jahreswechsel ein neues Gesetz in Kraft getreten ist, das es Verbraucherschutzverbänden ermöglicht, Stellvertretend für die jeweiligen Kunden eine Sammelklage einzureichen. Bisher mussten diese sich in solchen Fällen selbst in eine juristische Auseinandersetzung wagen.

Es wird allerdings nicht die erste Auseinandersetzung der ADUC mit Microsoft in dieser Sache. Der Verband hatte in einem Pilotverfahren bereits für sich selbst durchgesetzt, dass die Lizenz für ein vorinstalliertes aber unerwünschtes Windows auf einem Neu-PC zurückgeben werden kann und dafür der OEM-Preis (Original Equipment Manufacturer) erstattet wird.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Verbraucherschutz vs Realität
    Irgendwie hab ich den Eindruck, diese Verbraucherschutzorganisation hat den Bezug zur Realität verloren. Mag ja sein, dass MS das OS auf 90% der Rechner vorinstalliert hat, aber das ist letztendlich nicht Entscheidung von MS, sondern des PC-Herstellers/-Händlers.
    Wenn ein Käufer unbedingt kein OS auf dem Rechner haben will, dann kann er auf dem freien Markt schauen und sich einen PC kaufen ohne OS drauf, oder mit dem OS das ihm gefällt. Ok, bei Notebooks sieht es etwas mau aus.
    Aber mal ehrlich, die Käufer die selbst entscheiden wollen, welches OS auf den Rechner kommt, die kaufen seltener ein Gerät von der Stange, sondern bauen ihn sich individuell zusammen. So mache ich es zumindest seitdem ich PCs nutze. Lediglich im Notebookbereich sieht es etwas anders aus, aber da gibt es auch genug Anbieter die reine Linux-Notebooks anbieten, wenn ein Linux-Notebook erwünscht ist.
    Aus meiner jahrelangen HelpDesk-Tätigkeit muss ich sagen: 90% der User sind nicht in der Lage ein OS selbst zu installieren inkl. der ganzen Treibersuche, etc. und können froh sein, ein Gerät aus der Box zu bekommen.

    Das Ganze klingt so, als wolle man einen Fernsehsender verklagen, weil er sein Programm auf den Fernseher überträgt, obwohl man dieses nicht will.

  • Bring Sie nicht auf den Gedanken
    /* Das Ganze klingt so, als wolle man einen Fernsehsender verklagen, weil er sein Programm auf den Fernseher überträgt, obwohl man dieses nicht will. */

    Pass auf das du die Organisation nicht noch auf diesen Gedanken bringst :P

  • Linux wir von Microsoft bekämpft?
    Es wird Zeit, dass solche Klagen möglich werden. Immer wieder muss ich feststellen, das bei Geräten immer nur Microsoft Betriebssysteme als einsetzbares Betriebssystem steht. Bei der Software ist es noch extremer. Apple oder Linux steht nur in seltenen Fällen auf der Verpackung. Ob die Firmen das Anbieten der Ware für nur ein Betriebssystem alle so freiwillig tun?

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

5 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

6 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

2 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

4 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

5 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago