Der Angriff im Dezember habe sich gegen die E-Mail-Accounts von chinesischen Menschenrechtsaktivisten gerichtet, schrieb Google-Justitiar David Drummond im Firmenblog. “Wir haben entschieden, dass wir nicht länger bereit sind, Ergebnisse auf Google.cn zu zensieren.”

Und weiter: “Die Angriffe zusammen mit Versuchen, die Redefreiheit im Internet weiter einzuschränken, haben uns dazu gebracht, die Durchführbarkeit unserer Geschäfte in China zu überdenken.” Google werde in den nächsten Wochen das Gespräch mit der chinesischen Regierung suchen. Dabei soll geklärt werden, ob die lokale Suchmaschine ohne Zensur betrieben werden kann. “Wir wissen, dass dies eventuell bedeutet, dass wir Google.cn und unsere Büros in China schließen müssen”, heißt es weiter.

Nach Informationen des Wall Street Journal wurden bei dem Hacker-Angriff wichtige Quellcodes gestohlen, mit denen potenziell Zugang zu anderen Daten gewonnen und Sicherheitsmängel identifiziert werden können. Google sprach nur vage vom “Diebstahl geistigen Eigentums” und einem “hoch raffinierten und gezielten Angriff auf unsere Unternehmensstruktur, der aus China kam”.

Nach Konzernangaben sei der Hackerangriff weitgehend erfolglos geblieben. Die Angreifer hätten sich lediglich Zugang zu zwei E-Mail-Postfächer verschaffen können. Auch dabei hätten sie jedoch nur die Kontoinformationen und die Betreffzeilen der E-Mails einsehen können, nicht aber ihren Inhalt. Bei den Ermittlungen habe Google ähnliche Hacker-Angriffe auf mindestens 20 weitere große Unternehmen entdeckt. Das kalifornische Unternehmen nannte keine Verdächtigen.

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Silicon-Redaktion

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