In manchen osteuropäischen Ländern ist der Diebstahl von Leitungen aufgrund deren Kupfergehalts ein veritables Problem. Immer wieder verhaken sich Schiffsanker in Glasfaserkabel am Meeresboden. Bei solchen Zwischenfällen hilft erneut nur Redundanz, also die intelligente Nutzung alternativer Anbindungen.

Tunnel-Switching

Das heißt, die Zentrale und jede einzelne Filiale benötigen mindestens zwei Möglichkeiten, die Konnektivität herzustellen – je mehr sie haben, desto ausfallsicherer ist die Anbindung. Dafür müssen die IT-Systeme in der Lage sein, automatisch unter den jeweils verfügbaren Datenwegen den wirtschaftlichsten zu wählen und bei Ausfällen sofort auf eine andere Leitung umzulenken. Wenn diese schwächer ist als die Standardleitung, gilt es, noch strenger die Bandbreiten auf die geschäftskritischen Applikationen zu konzentrieren.

Ein weiterer Bestandteil ist die automatische Rückschaltung auf die Primäranbindung, sobald diese wieder verfügbar ist: Ein versäumtes Abbrechen einer ISDN oder 3G-Verbindung verursacht je nach Tarifmodell schnell Kosten von 10.000 bis 20.000 Euro – pro Standort. In einem weltweit gespannten Netz kann das manuelle Handling von Konnektivität kaum gelingen. Doch mit Tunnel-Switching, das heißt Multi-Provider- und Multi-Link-Funktionen von Gateways in den Filialen, passiert dies vollautomatisch.

Unbeschränkte Anzahl an Tunnels, verschiedene Verbindungsarten

Automatisches Tunnel-Switching ermöglicht redundante Internet-Connectivity und protokollbasierendes Load Balancing über mehrere Provider-Anbindungen. In Kombination mit der VPN-Funktion und dem Bandbreitenmanagement der Connectivity-Gateways lassen sich so wirtschaftliche und gleichzeitig ausfallsichere Netzwerkstrukturen realisieren.

Professionelle Lösungen können eine unbeschränkte Anzahl an Verbindungen mit allen gebräuchlichen Verbindungsarten sicherstellen, beispielsweise xDSL, UMTS, MPLS, Frame Relay, ISDN, Standleitungen, Satelliten-Uplink oder sogar Dial-up. Die Verbindungen können auch parallel genutzt werden: So priorisieren beispielsweise viele Anwender ihren ERP-Datenverkehr für die internationale Geschäftsabwicklung, um Logistik, Produktion und Geschäftsteuerung zu unterstützen. Sie lenken ihn über die besten Leitungen (MPLS) und beschränken das weniger zeitkritische E-Mail auf Internet-VPN.

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Silicon-Redaktion

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