Dasselbe Problem plagt auch Thomas Schott von der Rehau AG, der Linux bereits seit zehn Jahren in seinem Unternehmen “strategisch und sukzessive ausgerollt” hat, zuletzt 2007 für SAP. Mehr ginge kaum mehr, so der CIO. Ihn haben wir der Ausgewogenheit halber in die “Nein”-Fraktion mit aufgenommen.

Andere sehen da noch Spielraum, Siegfried Lautenbacher, Beck et al. Services GmbH, etwa. Er gibt Einblick in seine aktuelle Strategie: “Wir sind gerade dabei, von Salesforce.com auf die Community Version von SugarCRM zu wechseln. Das deckt unsere Anforderungen sehr gut ab, wir können leichter anpassen und wir sparen eine Menge an Kosten, was uns Raum für Innovation gibt. Auch im Monitoring-Bereich stehen einige Wechsel an.”

Ganz ins Jubelhorn will Lautenbacher aber nicht stoßen: “Es gibt aber auch den umgekehrten Trend. Bei Web-2.0-Themen versuchen wir gerade, das Sammelsurium offener Lösungen einzufangen und gegen eine integrierte und einfacher administrierbare Business-2.0-Lösung auszutauschen”, so der Manager, fasst dann aber doch zusammen: “In Summe bleibt der Trend bestehen: Quelloffene Software nimmt einen immer größer werdenden Raum in unserem Unternehmen ein.”

Dieses Ergebnis deckt sich mit der jüngsten Prognose für 2010 von Dr. Hellmuth Broda vom Analystenhaus Experton. Dieser berichtete unlängst, dass – aufgrund von einem deutlich ausgeweiteten Nutzungsgrad von Linux- und Open-Source-Lösungen – auch die Akzeptanz dieser Lösungen für geschäftskritische Applikationen gestiegen ist.

Allerdings werde Linux hauptsächlich für Darstellungsmanagement für das Web Frontend von Webservern eingesetzt und weniger für die Entwicklung kritischer Unternehmensapplikationen. Die Nutzung von Linux wird seiner Meinung nach vor allem deshalb stark steigen, weil Linux auf fast allen Virtualisierungsplattformen läuft, auch für Mainframes. Nachdem nun auch der Hyper-V Hypervisor von Microsoft Linux-Support bietet, wird der Widerstand gegen Linux weiter bröckeln.

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Silicon-Redaktion

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  • OpenSource auf der CeBIT
    Verständlich, das im Office Bereich auf OpenSource gesetzt wird. Es dazu keine Alternative. Wer privat zu Hause irgendwelche Computerspiele spielt wird kaum an Windows vorbei kommen.
    Man kann also schon an der Verwendung des Betriebssystems sehen womit sich der Anwender oder auch der IT-Verantwortliche überwiegend beschäftigt

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