Neuer Microsoft Deutschland-Chef: “Wir waren zu gut”

silicon.de: Bei manchen scheint die Begeisterung für die Cloud aber bereits abzuflauen. Zuletzt hat Gartner seine Prognosen zurückgeschraubt.

Ralph Haupter: Ich glaube, man muss verstehen, wie der Markt sich entwickelt. Die Kunden sind heute bereit, auf die letzten 20 Prozent Funktionalität zu verzichten und standardisierte Services aus dem Netz zu beziehen. Das heißt, es geht um nackte Kosten einerseits und um maximale Flexibilität sowie Standardisierung des Angebotes andererseits. Diese drei Komponenten werden das Thema Cloud-based Services ultimativ treiben – auch auf dem deutschen Markt. Wir sind außerhalb der USA weltweit führend, was Cloud-based Services betrifft.

silicon.de: Sie treten seit jeher für einen sehr offenen Führungsstil ein – gibt es da bei Microsoft Nachholbedarf?

Ralph Haupter: Das ist immer ein Stück weit ein persönlicher Stil, eine persönliche Note, die jeder mit einbringt. Microsoft ist in Bezug auf die Geschwindigkeit der IT-Branche in einer besonderen Position, weil wir den Anspruch haben, dass wir in der gesamten Breite am Markt präsent sind und uns dem Wettbewerb nicht nur stellen, sondern ihn auch gewinnen wollen. Diese Geschwindigkeit muss balanciert werden durch eine klar strukturierte Führung und Perspektive auf der einen, und einer transparenten, durchlässigen und direkt verständlichen Kommunikation auf der anderen Seite.

Nur ein Beispiel: Es gibt jeden Freitag eine drei- bis fünf-minütige Video-Nachricht von mir an alle Mitarbeiter, egal wo ich bin. Mit dem klaren Ziel, den Leuten ein Gefühl dafür zu geben, was in der letzten Woche passiert ist und was die nächste Woche bringt. Das gibt gutes Feedback! Mit überschaubarem Aufwand erhalten wir so die Chance, sehr wirksame, direkte Informationskanäle aufzubauen. Die Mitarbeiter mögen das sehr.

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Silicon-Redaktion

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  • Den Spruch habe ich schon mal gehört...
    ... nun ja es kommt auf die Sichtweise an, oder ? Ich finde den "Neuen" recht sympathisch und was die Infos angeht (Videos) vorbildlich. Allerdings hat man denn so viel Positives zu berichten ?

  • Kann jemand zu gut sein?
    Liebe Leserinnen und Leser, ich denke eine Firma die so gut da steht wie Microsoft, kann sehr wohl viel Positives berichten. Aber wie es so ist, wo Licht ist, ist halt auch Schatten. Es gut, dass es MS gibt und es ist gut, dass es den Wettbewerb gibt, denn dadurch werden die Produkte für die Firmen und den privaten Kunden besser und preiswerter.

    Gruß D. Schmidt

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