Microsoft zeigt Office 15 auf Windows 8, und wie man in unserer Bildergalerie schnell sehen kann, hat das Erscheinungsbild dieser Büro-Anwendung mit älteren Versionen nicht mehr sehr viel zu tun. Die Anwendungen wurden für den mobilen Einsatz optimiert.

Vor wenigen Tagen bloggte Windows-President Steven Sinofsky, dass die Windows-Version für ARM-basierte Windows-8-Tablets auch energieoptimierte Versionen von Word, Excel, PowerPoint und OneNote enthalten wird. Dabei werde es sich um Desktop-Apps handeln und nicht um Metro-Apps auf Basis von WinRT. Darüber hinaus werden diese Apps für ‘Consumers’ den vollen Funktionsumfang bieten und auch vollständige Dokumenten-Kompatibilität mitbringen.

Daher liegt die Vermutung nahe, dass Microsoft native Versionen auf ARM-basierten Windows-Versionen mit anbieten wird. Allerdings lässt sich in Sinofskys Statement dazu nichts ablesen, dass diese Apps gratis mit Windows 8 mitkommen sollen. Das ist aus zweierlei Gründen eher unwahrscheinlich: Einmal ist Office nach wie vor eine riesige Umsatzquelle für Microsoft. Zum anderen könnte Microsoft mit einer Bündelung sich Kartellvorwürfen von konkurrierenden Anbietern gegenüber sehen. Die Rechtsabteilung, etwa von Google, wird vermutlich nur auf einen derartigen Fehler von Microsoft warten.

Möglich wäre hingegen eine Starter-Version. In solchen Starter-Versionen bietet Microsoft grundlegende Funktionen und diese werden über Werbeeinblendungen gratis angeboten. Damit wäre auch Sinofskys Einwand “volle Funktion für Consumer” ebenfalls abgedeckt, denn das bedeutet ja nicht, dass jede Office-Funktion aus der professionellen Edition vorhanden sein muss.

Microsoft könnte diese Programme auch auf ARM-Geräten vorinstallieren und der Anwender kann dann einen Key erwerben, mit dem er diese Programme frei schalten kann. Eine weitere Möglichkeit ist eine Hybrid-Lösung mit einer Cloud-Komponente.

Neben Office 15 laufen noch Internet Explorer 10 sowie der Windows Explorer auf Windows on ARM (WOA). Daneben scheint es sich derzeit so zu verhalten, dass lediglich WOA-Zertifizierte Anwendungen installiert werden können. Sinofsky begründet das damit, dass herkömmliche x86-Software zu viel Strom verbraucht. Wer häufiger solche Programme brauche, müsse eben auf eine x86-Plattform zurückgreifen. Auch emulierte oder virtualisierte Programme kämen aus gleichem Grunde nicht in Frage.

Wer sich im Rahmen der Metro-Oberfläche bewegt, hat mit der Software ohnehin kein Problem: Die nur auf dem Windows Store beziehbaren Metro-Apps sind plattformunabhängig und laufen sowohl auf ARM wie auch auf x86.

Silicon-Redaktion

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  • Office 15
    Tatsache ist doch daß schon heute nicht einmal 1% der verfügbaren Anwendungen in den Office-Paketen in der täglichen Praxis im Büro verwendet werden (können). Weil der PC in den meisten Fällen nach wie vor nicht mehr als ein Schreibgerät oder Eingabegerät für eine Buchhaltung oder eine Tabellenkalkulation ist.

    Und es für grafische Anwendungen weiß Gott bessere und praktikablere Software gibt als ein MS Office. So zum Beispiel selbst der uralte 16-bit Designer von Micrografx, den Corel ab Version 10 dann kaputtversaubeutelt hat.

    Was soll man nun also "upgraden" ?
    Für eine veränderte Maske und ein paar neue Farbtupfer, die den Anwendern im Büro erst einmal einen Produktivitätsknick bescheren bis sie sich durch den neuarrangierten Müll hindurchfinden?
    Oder nur für einige App´s auf z.T. völlig unproduktiven, aber egosteigernden, Yuppispielzeugen?

    Oder befinden wir uns nur noch in einem Wettrennen der Illusionen, wer als erster das vorgeblich neueste Spielzeug auf dem Bildschirm hat?

    Auch Andere haben nachgedacht, weshalb Pakete wie Open Office/ Libre Office etc. einen solchen Zulauf haben...

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