Google unterstützt  Facebooks Open Compute Projekt

Um Rechenzentren effizienter und kostengünstiger zu machen schließt sich Google jetzt dem Open Compute Project an und gibt damit Projekt-Mitgliedern auch Einblick in die eigenen Datacenter-Technologien. Den Anfang macht Google mit einer Open Rack Spezifikation, die auch eine neue Stromversorgung umfasst.

Google schließt sich dem Open Compute Projekt an. Das von Facebook initiierte Projekt zielt darauf ab, Rechenzentren effizienter zu machen. Dadurch, dass Google diesem Projekt beitritt, gewährt Google dem Erzrivalen Facebook und anderen Projekt-Mitgliedern Einblicke in die eigene Rechenzentren.

Google hat praktisch von der ersten Stunde an, für die Suchmaschine optimierte Server in Eigenregie entwickelt, von daher überrascht dieser Schritt nicht völlig.

Wie Google in einem Blog erklärt, soll eine Rack-Spezifikation dem Projekt übergeben werden. Diese umfasst eine 48V-Stromversorgung und einen neuen Formfaktor, um die Racks aus dem Open Compute Projekt auch im Google-Rechenzentrum einsetzen zu können.

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“Der Launch heute ist aber nur ein erster Schritt einer größeren Bestrebung und wir glauben, dass es auch noch weitere Bereiche gibt, in denen wir mit OCP kooperieren können”, kommentiert John Zipfel, Technical Programm Manager von Google. Die Kooperation mit OCP solle zudem nicht auf die Hardware beschränkt bleiben, sondern auch Software umfassen, über die Server- und Netzwerk-Management-Systeme standardisiert werden können.

Facebooks SoC Yosemite wurde für ein modulares Serversystem konzipiert (Bild: Facebook).
Facebooks SoC Yosemite wurde für ein modulares Serversystem konzipiert (Bild: Facebook).

So habe Google unter anderem auch begonnen, der Industrie Vorschläge über bessere Festplatten für Cloud-basierte Anwendungen zu machen.

Das 48V-Design für die Stromversorgung der Server von Google geht auf eine langjährige Entwicklung zurück. Google habe Zipfel zufolge 2003 damit angefangen, die Racks in den eigenen Rechenzentren mit 12-Volt zu versorgen.

Seit 2009 experimentiert Google mit Alternativen zu dieser Stromversorgung. Damals stiegen auch die Anforderungen an die Leistung der Server Prozessoren. Daher setzte Google auf hochperformante Bauteile und setzte seit 2010 die Stromversorgung mit 48 Volt ein. Es habe sich gezeigt, dass diese 30 Prozent energie- und kosteneffizienter war als alternative Lösungen.

Daher wolle jetzt Google für andere hochperformante Systeme diese Technologie jetzt über das OCP standardisieren.

Neben Google engagiert sich darüber hinaus auch Microsoft, das seit 2014 Mitglied im OCP ist, mit der Debian-basierten Netzwerk-Software-Sammlung ‘SONiC’, oder Software for Open Networking in the Cloud bei dem Open Compute Projekt. SONiC basiert auf SAI, dem Switch Abstraction Interface , wie Mark Russinovich, CTO von  Microsoft Azure in einem Blog erklärt. Gemeinsam erlauben es diese beiden Technologien, Cloud-Betreibern neue Hardware einzuführen und gleichzeitig über ein Framework an die Hand zu geben, um hier quelloffene Apps zu schreiben und verschiedene Plattformen zu integrieren, also eine offene Switch-Plattform anzubieten. An SONiC arbeiten darüber hinaus auch Arista, Broadcom, Dell und Mellanox mit.

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