Auf einer Mailingliste der Wikipedia-Stiftung schreibt er, Wales habe ihm 2006 angeboten, seinen “Einfluss zu nutzen”, um Merkeys eigenen Eintrag in seinem Sinne zu verbessern und unvorteilhafte Anmerkungen zu entfernen.
Für diesen “Dienst” forderte Wales laut Merkeys Aussagen eine beachtliche Spende sowie weitere finanzielle Unterstützung. Genannt wird ein Betrag in Höhe von 5000 Dollar, die an Wikimedia geflossen sein sollen. Wales selbst bezeichnet die Behauptung als “Nonsense”. Auch die deutschen Wikipedia-Vertreter weisen die Vorwürfe klar zurück. “Spenden, die mit dem Ziel getätigt werden, damit Einfluss auf die Inhalte der freien Enzyklopädie Wikipedia zu nehmen, sind für Wikimedia nicht akzeptabel und werden prinzipiell abgelehnt”, so Arne Klempert, Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland.
Merkey kündigte in der Mailingliste an, seinen damaligen E-Mail-Verkehr mit dem Wikipedia-Gründer öffentlich machen zu wollen. Bislang drang jedoch nichts davon ans Tageslicht und die Vorwürfe bleiben ohne Beweis. Auffallend ist, dass Merkey seine Offenbarungen zu einem Zeitpunkt machte, kurz nachdem eine Ex-Geliebte von Wales mit persönlichen Vorwürfen an die Öffentlichkeit ging. Sie hatte erst vor wenigen Tagen behauptet, Wales hätte private Interessen mit seinen beruflichen Aufgaben bei Wikipedia vermischt.
Bislang gibt es für keine der Anschuldigungen stichhaltige Beweise. Dennoch können derart schwerwiegende Behauptungen schnell negative Auswirkungen auf das Image eines Unternehmens nach sich ziehen. Wikipedia zeigt sich aber gelassen. “Es gibt einen nicht belegten Vorwurf einer einzelnen Person, sonst nichts. Es wäre bedauerlich, wenn sich solche unbewiesenen Anschuldigungen negativ auf das Image der Wikipedia auswirken würden”, meint Klempert.
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