In einem der laut Nokia-CEO Olli-Pekka Kallasvuo größten Beiträge zu einer offenen Community aller Zeiten sollen das derzeit proprietäre Symbian OS sowie die darauf aufsetzenden Benutzeroberflächen der vier Unternehmen in die Initiative einfließen. Gemeinsam mit weiteren Industriepartnern ist die Formierung der Symbian Foundation geplant, im Rahmen derer eine vereinheitlichte Handy-Plattform als Open-Source-System veröffentlicht werden soll. Als vorbereitenden Schritt dafür hat Nokia angekündigt, Symbian vollständig übernehmen zu wollen.

Durch diesen Schritt will Nokia sich in die Position bringen, das Symbian OS selbst sowie sein S60-Interface zur Symbian Foundation beizutragen. Sony Ericsson und Motorola haben ihrerseits vor, Technologie der UIQ-Oberfläche einzubringen. Die japanische NTT DoCoMo wiederum hat den Willen bekundet, die Symbian-Version seiner proprietären Plattform, MOAP(S), beizusteuern. Daraus soll eine vereinheitlichte Plattform mit gemeinsamem User-Interface entstehen. “All der existierende Quellcode wird den Mitgliedern vom ersten Tag der Foundation an zur Verfügung stehen”, betont Kari Tuuti, Nokia VP of Communications. Vorgesehen ist ein gebührenfreies Lizenzmodell.

Langfristig will die Symbian Foundation noch weiter gehen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren soll die Plattform komplett zu einem Open-Source-Modell übergehen, so Tuuti. Die Veröffentlichung wird Nokia zufolge unter der Eclipse Public License 1.0 erfolgen. Im Rahmen der Foundation sollen dabei auch weitere Beiträge der Mitglieder in die Plattform eingearbeitet werden. Zum Start werden laut Ankündigung auch AT&T, LG Electronics, Samsung Electronics, STMicroelectronics, Texas Instruments und Vodafone der Symbian Foundation angehören, die allen interessierten Organisationen offen stehen soll.

Die Symbian Foundation soll im ersten Halbjahr 2009 den Betrieb aufnehmen, nachdem Nokia Symbian übernommen hat. Schon jetzt hält Nokia 48 Prozent am britischen Unternehmen. Um rund 264 Millionen Euro sollen die restlichen Anteile zu 3,647 Euro pro Aktie erworben werden. Laut Nokia haben Sony Ericsson Mobile Communications, Telefonaktiebolaget LM Ericsson, Panasonic Mobile Communications und Siemens International Holding zugesagt, das Angebot anzunehmen, was 91 Prozent der zu erwerbenden Anteile entspricht. Man erwarte, dass auch Samsung Electronics der Offerte zustimmt.

Silicon-Redaktion

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