Nach diesen Angaben erhalten Anwender eine E-Mail mit dem Hinweis, dass FedEx ein vor einem Monat verschicktes Paket nicht zustellen konnte. Zudem wird der Empfänger in der Nachricht aufgefordert, die angehängte Rechnung herunterzuladen und auszudrucken, um damit das Paket abholen zu können. Im angehängten Archiv findet sich jedoch nicht die angebliche Rechnung, sondern eine gefährliche Malware, die als ‘Trojan.Spy.ZBot’ oder eine ihrer vielen Varianten wie zum Beispiel ‘Trojan.Spy.Wsnpoem.HA’ bekannt ist.

Diese Malware wurde speziell entwickelt, um vertrauliche Online-Banking-Daten zu stehlen. Nachdem ein System infiltriert wurde, installiert sich die Schadsoftware im Verzeichnis WindowsSystem32. Dort erzeugt sie den als Rootkit verborgenen wsnpoem-Ordner, in den dann verschlüsselte ntos.exe-, audio.dll- und video.dll-Dateien geschrieben werden. So bezeichnete ‘DLLs’ werden für Konfigurations- und Speicherzwecke genutzt.

Des Weiteren erstellt die Malware einen Registry-Eintrag, der bei jedem Windows-Start dafür sorgt, dass sie automatisch ausgeführt wird. Um die vertraulichen Online-Banking-Daten abzugreifen, wird ein Code in die winlogon.exe- und iexplorer.exe-Prozesse geschrieben, der eine oder mehrere Dateien von einem Remote-Server herunterlädt. Diese Dateien nutzt die Malware zur Speicherung von Daten, die sie abfängt, während sie Aktivitäten des Web-Browsers überwacht.

“ZBot und seine Varianten verursachen potenziell immer mehr Schaden, weil sie die Firewall deaktivieren, vertrauliche Bankdaten stehlen, Screenshots erstellen und Protokolle aktueller Sessions erzeugen können”, kommentierte Sorin Dudea, Leiter der Antimalware Research bei BitDefender.

Silicon-Redaktion

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