“Business-PC-Branche unter massivem Druck”

Aufgrund der ständig sinkenden Preise von Komponenten reduzieren sich die durchschnittlichen Verkaufspreise pro PC-Einheit demnach bis 2013 auf nur noch 200 bis 350 Euro. Netzwerk- und Software-Anbieter treiben zudem neue Entwicklungen wie Cloud Computing und Software as a Service konsequent voran. Setzen sich diese Innovationen auch im Massenmarkt durch, verlieren Endgeräte weiter an Bedeutung. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Strategieberatung Booz & Company.

Demnach verändern sich die Kundenbedürfnisse hinsichtlich Größe, Preis und Funktionalität der PCs im Business-Umfeld massiv. “Die Globalisierung und die rasanten technischen Entwicklungen führen im Markt für Business-PCs zu komplexen Veränderungen”, so Gregor Harter, Partner im Bereich Hightech und Telekommunikation bei Booz & Company. “Der Druck im B2B-Segment ist hoch wie nie. Im Westen ist von einer rückläufigen Nachfrage auszugehen. Der Preiskampf nimmt gewaltige Ausmaße an. Dies liegt nicht zuletzt an den dynamischen BRIC-Staaten [Brasilien, Russland, Indien, China] mit enormem Wachstumspotenzial.”

Bis 2012 soll sich der PC-Bestand in den BRIC-Staaten auf 500 Millionen erhöhen. Dieser Zuwachs von 30 Prozent pro Jahr nimmt großen Einfluss auf die gesamte IT-Branche. Bereits jetzt kosten 85 Prozent der PCs unter 700 Euro. Westliche Anbieter müssen sich mit maßgeschneiderten Produkten und Preisen in diesen Zukunftsmärkten positionieren.

Anbieter in den BRIC-Staaten haben durch ihre lokalen Kenntnisse entscheidende Vorteile – und das bei deutlich geringeren Kosten. Schon heute weisen diese Player einen Marktanteil von 20 bis 30 Prozent auf. Hinzu kommt: Mobiltelefone sind hier schon sehr weit verbreitet. Während 2008 in Indien und China bereits 39 Prozent beziehungsweise 49 Prozent mobil telefonierten, verfügen erst weniger als 10 Prozent der Bevölkerung über einen PC. In Russland liegt der Verbreitungsgrad von Mobiltelefonen sogar bei 130 Prozent. “In den BRIC-Staaten werden die vielfach sehr kleinen Unternehmen ihre Geschäfte eher mit Smartphones oder neuen, hybriden Phone-PC-Geräten abwickeln, als auf Standard-PCs zu setzen. Ein weiteres Argument für kleine, hoch individualisierbare, dafür aber sehr günstige PCs.”

Zudem entsteht ein völlig neues Benutzerprofil: In zehn Jahren sind in den meisten Ländern 50 Prozent der arbeitenden Bevölkerung nach 1980 geboren. “Diese Generation ist mit dem PC groß geworden und stellt entsprechende Ansprüche”, so Harter. “Berufliche und private Nutzung lassen sich nicht mehr voneinander abgrenzen. Hoch individualisierte Geräte, die eine maximale Personalisierung, einen Browser-basierten Arbeitsstil sowie Social Networking im Web erlauben, treten die Nachfolge bisheriger Standardlösungen an.”

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Silicon-Redaktion

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