Der Cyberkrieg hat begonnen: 34 US-Unternehmen teils stark von Attacken getroffen

Offenbar wollten die Kriminellen die Server von Google und Konsorten abschießen, unserer Vermutung nach per DDoS-Attacke (Google: “The route the attackers used was malicious software used to infect personal computers.”). Als Denial of Service bezeichnet man einen Angriff auf einen Server mit dem Ziel ihn arbeitsunfähig zu machen. Erfolgt der Angriff durch eine größere Anzahl von vorher infizierten Systemen, sogenannten Zombies, spricht man von einer DDoS (Distributed Denial of Service)-Attacke. Zusätzlich, so hat sich mittlerweile gezeigt, waren die Mails offenbar verseucht.

In diesem Fall ist es nicht übertrieben, von einem Cyberkrieg zu sprechen. Die Infrastruktur für die (globale) Kommunikation ist quasi die Wirbelsäule der Wirtschaft. Und genau diese sollte getroffen werden. Und damit das freie Wort.

Als zweiter betroffener hat sich gerade Adobe zu selbigem gemeldet. Der US-Softwarehersteller erklärte, man habe am 2. Januar einen koordinierten Angriff auf sein Netzwerk registriert. Nach Angaben von Sicherheitsexperten Verisign iDefense wurden sowohl Adobe als auch Google mit E-Mails bombardiert, die mit verseuchten PDFs versehen waren, um einen Zero-Day-Exploit im Adobe Reader durchzuführen.

Eli Jellenc, Sicherheitschef von iDefense, beziffert die Zahl der jüngst betroffenen Firmen auf 34. Die Attacken seien dem gleichen Muster gefolgt wie eine großangelegte Aktion im Juli vergangenen Jahres. Auch damals wurden Firmen mit Mails bombardiert, die infizierte PDFs enthielten. Nicht weniger als 100 Unternehmen seien damals betroffen gewesen. Jellenc verweist in diesem Fall eindeutig auf China als Urheber der Attacken.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Die meisten machen es sich zu einfach .....
    ..... wenn sie immer nur IE als Problem darstellen. Dann müsste näömlich auch Adobe an den Pranger. Schließlich kommen in letzter Zeit mehr Angriffe über verseuchte PDF-Dateien.
    Aber eigentlich sind auch all diejenigen schuld, die mal wieder aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit vergessen haben die Sicherheit ihres PC's oder Netzwerkes auf den neusten Stand zu bringen und deren PC deshalb jetzt als Zombie arbeitet. Schuld sind aber auch diejenigen, welche sich auf die versechhten Seiten locken lassen und sich dadurch überhaupt erst infiziert haben.
    Die einzigen die nicht Schuld sind, sind die guten Hacker, die nur mal schnell ausprobieren wollten, ob Ihre Idee auch in der Praxis funktioniert. Die können ja schließlich nichts dafür, das Ihre "Versuchsseite" "Illegal" besucht wurde.

    Wann fangen wir endlich an uns wirklich gegen die wahren Täter zur Wehr zu setzen?

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

4 Stunden ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

5 Stunden ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

1 Tag ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

1 Tag ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

2 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

2 Tagen ago