“Umstieg auf Windows 7 muss jetzt starten”

silicon.de: Das klingt aber sehr nach den altbekannten Terminal Services und Thin Clients.

Ziegler: Das Konzept der Desktop Virtualisierung geht heute viel weiter. Plakativ gesagt werden dabei die Vorteile der Thin Clients mit den Vorteilen der herkömmlichen Desktops kombiniert. Während beim Einsatz von Terminal-Services nur einzelne Anwendungen zentral auf den Servern bereit gestellt wurden, kommt bei virtualisierten Desktops das Betriebssystem mit dem Anwendungs-Stack aus dem Rechenzentrum.

Das Betriebssystem wird dabei zum Beispiel als Image über VMware bereit gestellt, die Anwendungen über einen Citrix-XenApp-Server in die Sitzung des Benutzers eingespielt. Damit hat der Anwender ein vollständiges Windows am Arbeitsplatz, der jedoch wie ein Thin Client verwaltet werden kann. Einen entscheidenden Vorteil spielt dieses Verfahren bereits beim Roll-out des neuen Betriebssystems aus. Sind die Images für die virtuellen Desktops einmal erstellt, stehen sie einfach nach dem nächsten Booten der Clients dort zur Verfügung. Dazu muss nur die virtuelle Disk am Provisioning-Server ausgetauscht werden.

silicon.de: Diese Erneuerung der Desktop-Infrastruktur zieht doch aber einen erheblichen Aufwand nach sich: Netzwerke und Server müssen sicher deutlich performanter ausgelegt werden als in der bisherigen Client-IT?

Ziegler: Ja. Server und Netzwerke müssen sowohl in der Lage sein, die Datenmengen zu verarbeiten als auch die notwendige hohe Verfügbarkeit sicher stellen können. Zudem muss berücksichtigt werden, dass Microsoft die Windows-7-Lizenzen für virtuelle Desktops nur als Subskription anbietet. Auch werden sicher nicht alle PCs im Unternehmen zur Virtualisierung geeignet sein.

Vor allem in Organisationen, in denen viele Appliances genutzt werden – etwa spezialisierte Geräte wie Ultraschall im medizinischen Bereich – sind PCs wirtschaftlich und technologisch die bessere Lösung. Ihre Stärken spielen virtuelle Desktops vor allem da aus, wo viele einheitliche Systeme vorhanden sind. Aus Kostengründen sollte die Anzahl der Standard-Images möglichst klein gehalten werden. Aber mit rund sechs Monaten Projektdauer sollten die meisten Unternehmen in der Lage sein, Desktop-Virtualisierung einzuführen.

Mit Windows 7 bietet sich vielen Organisationen die Gelegenheit, ihre Desktop-Infrastruktur weiter zu entwickeln und sich neue Technologien nutzbar zu machen. Die anstehende Migration ermöglicht es, Erfolge innerhalb kurzer Zeit vorweisen zu können und so die notwendigen Investitionen zu rechtfertigen.

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Silicon-Redaktion

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  • Wieso muss man?
    Windows XP ist inzwischen ein ausgereiftes Betriebssystem, das, zumindest meiner Ansicht nach, gut zu bedienen ist und seinen Zweck ausgezeichnet erfüllt.

    Vista war dagegen zumindest von der Bedienerseite her eine Katastrophe, von den Hardwareanforderungen mal ganz abgesehen. Windows 7 ist in jedem Fall das bessere Vista, von der Bedienlogik kommt es nach wie vor nicht an XP heran.

    Wenn ich jedoch so umlernen muss, um ein aktuelles OS zu haben kann ich gut und gerne noch weiter über den Tellerrand sehen und mir auch Linux oder OS X ansehen, wer zwingt mich denn, weiter bei MS zu bleiben. Da MS offensichtlich nicht gewillt ist, auf Kundenwünsche einzugehen sollte mas sich doch mal, sofern möglich, von den MS-Fesseln lösen!

  • 12-18 Monate
    12-18 Monate : dass ich nicht lache, das kann eigentlich von den Kosten keiner verantworten. Ich bin 2003 auf Linux umgestiegen (hat mich noch nicht mal 3 Monate gekostet). Die seitherigen Umstiege auf die jeweils neuesten Versionen kosteten mich jeweils nur die Installation und die Übernahme der Startups (ca. 1/2 Tag) ja selbst der Umstieg von 32 Bit auf 64 Bit klappte reibungslos. Ich kann mit diesen XP->7 rosigen Aussichten nur zum Umstieg auf Linux raten, auch im Hinblick darauf, dass Open Office sehr gut mit den jeweiligen Windows Produkten (Word, Excel, PP) zurechtkommt. Übrigends könnt ihr dies auch der Win Plattform testen (kostenloser download steht zur Verfügung)

  • Nicht ganz verstanden
    Die Vorkommentatoren haben wohl übersehen, daß der Artikel von der Client Umstellung in Unternehmen handelt. Da ticken die Uhren ganz anders, als wenn sich Lieschen Müller zu Hause Linux auf dem PC installiert. In großen Unternehmen sind gut und gerne mehrere hundert Softwareprodukte im Einsatz. Das hätte ich gern gesehen, wie Ihr die auf Linux migriert. Es gab in der jüngsten Vergangenheit große Projekte, die versucht haben, Clients auf Linux zu bringen. Nach anfänglich großem Medienhype haben die heimlich, still und leise Richtung Microsoft zurückgerudert. Nix gegen Linux, aber eben dort, wo es hingehört: Auf den Server!

  • Ich verstehe das Problem nicht...
    Im Prinzip ist doch alles so einfach... Den Client beliebig umstellen - worauf auch immer - und dann Paralles oder VMWare drauf und fertig ist die Laube...vorher natürlich ein Image erstellen ;)
    Man verschaft sich genug Zeit um die Anwendungen sukzessive umzustellen. Man muss sich nur auf die künftige Plattform einigen z.B. Windows oder Mac oder Linux... Aber wahrschenlich sehe ich es wieder mal zu einfach...

  • Was sind die wirklichen Vorteile von Windows 7 ?
    Warum muss auf Windows 7 umgestellt werden?

    Was in dem Beitrag voellig fehlt, sind die echten Gruende warum man die bewaehrte Plattform XP verlassen und auf W7 umstellen soll. Welche so wichtigen Vorteile bringt W7, die XP nicht hat?

    Oder ist das mal wieder eine Umstellung die erforderlich ist, aehnlich wie bei NT, nur weil Microsoft irgendwann den Support einzustellen droht. Dann sollte einer der Grossanwender sich ueberlegen Microsoft auf Schadensersatz zu verklagen und MS so dazu zwingen XP weiterhin zu unterstuetzen.

  • Wir bleiben auf XP
    Der Artikel ist wohl reine Werbung. Das hätte wohl MS und der Typ gerne, daß Firmen schön brav migrieren und wieder Unmengen von Geld ausgeben, weil neue Hardware ansgeschafft werden muß.

    Wir sind hier ein Mittelständischer Betrieb mit ca. 380 Anwendern. (Ich bin aus der IT-Abteilung)
    Und wir werden einen Teufel tun und das bewährte XP austauschen.
    Denn wir können noch sehr gut selber denken !

    Bis April 2014 gibt es Patches, und wir bleiben auf jeden Fall bis April 2013 bei XP und treffen dann eine Entscheidung.
    Bis dahin gibt es sicher schon Windows 8

    Unsere Hoffnung liegt auch hierdrauf: http://www.reactos.de

    In drei Jahren kann viel passieren. Wenn das stabil läuft - warum nicht auf Desktop Rechnern einsetzen. (Auf den Servern bleibt 2003 Server, das ist klar). Wäre sogar kostenlos.

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