Fried: Das gespendete Geld muss aber nicht zwangsläufig Ihrer Gates Foundation zufließen, oder?

Gates: Es sollte an irgendeine soziale Einrichtung fließen, egal ob sie dafür eine eigene Stiftung gründen oder auf eine vorhandene zurückgreifen. Es mag gute Gründe geben, unsere Stiftung nicht zu berücksichtigen. Unabhängig davon war es für mich schön, mich mit so vielen Leuten zu unterhalten.

Fried: Werden Sie sich künftig auch öfter mit Larry Ellison unterhalten? Er ist einer der 40 von Ihnen benannten Superreichen, die unter dem Motto “Giving Pledge” auf einen Gutteil ihres Vermögens verzichten will.

Gates: Tatsächlich stehen wir in regem E-Mail-Verkehr. Dabei diskutieren wir vorrangig philanthropische Fragen. Das läuft aber noch nicht sehr lange. Früher hatten unsere Mails eher Inhalte wie “Wann wird dein nächstes Windows erscheinen?” oder so. Eigentlich war es Warren (Buffett), der sich am Telefon mit ihm verständigte. Larry hätte man ja nicht unbedingt als Teilnehmer vermutet. Er hat mit seinem sozialen Engagement bislang eher hinterm Berg gehalten, aber wir konnten ihn davon überzeugen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Das hat Signalwirkung.

Fried: Sie vertraten in Ihrer Rede die Ansicht, dass der Kampf gegen Krankheiten und ähnliche Projekte dringend bessere Software benötigen. Warum denken Sie ist das so notwendig?

Gates: Einen neuen Wirkstoff zu finden kann ein enorm zeitraubender Prozess sein. Wenn wir aber den Krankheitsverlauf am Rechner simulieren können, die beteiligten Proteine und wie sie miteinander interagieren, dann verstehen wir viel schneller, welche Stoffe den Verlauf wie beeinflussen. Software kann uns hunderte von Millionen Dollar sparen, die wir ansonsten in langwierige Studien investieren müssten. Das können Sie in eigentlich allen Bereichen sehen: Bei der Entwicklung neuer Autos oder von Flugzeugen etwa. Modeling Software ist das Werkzeug, mit dem wir Innovationen anschieben.

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Silicon-Redaktion

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