Informatiker: “Plagiate nicht verharmlosen”


Stefan Jähnichen, Bild: Fraunhofer FIRST

Plagiate an Schulen und Hochschulen würden regelmäßig mit einer Aberkennung der jeweiligen Prüfungsleistung bestraft. Weitere Maßnahmen reichten vom Elternbrief über die Entlassung oder Exmatrikulation, in schweren Fällen bis zum Disziplinarverfahren.

Als Vereinigung derer, die das Kopieren so einfach gemacht haben, fordere die Gesellschaft für Informatik, bei Plagiaten nicht wegzusehen oder zu verharmlosen, sondern im Umgang mit geistigem Eigentum umso wacher zu bleiben und weiterhin strikte Maßstäbe anzulegen, die für alle Berufsstände und sozialen Schichten gleichermaßen verbindlich seien.

Der Computer, das Internet und die Suchtechnologien machten es möglich, innerhalb weniger Sekunden relevante Texte zu finden und unverändert zu verwenden. Durch die Mühelosigkeit dieses Kopiervorganges entstehe oft kein Bewusstsein dafür, mit dem geistigen Eigentum anderer angemessen umzugehen.

Die gleichen Suchtechnologien ermöglichten es jedoch, wörtliche Kopien schnell zu finden und öffentlich zu machen. Das Internet sei also nicht nur häufige Quelle des Problems, sondern es könne zugleich ein effektives Gegenmittel sein.

“Unsere Mitglieder tragen eine besondere Verantwortung, geistiges Eigentum im Zeitalter der digitalen Medien zu schützen, da sie genau die Werkzeuge schaffen, die seine Verletzung so einfach machen”, so Jähnichen. “Für alle in Lehre und Ausbildung Tätigen bedeutet dies, ihre Schüler und Studenten immer wieder für einen korrekten Umgang mit geistigem Eigentum zu sensibilisieren.”

Silicon-Redaktion

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  • Politik und deren Umgang mit der Gesellschaft
    Die Basis mault ja schon längst, aber "Mutti" braucht den Kasper noch für die nächsten Wahlen! Ohne diese wär Gutti schon längst abgesägt worden.
    aber was solls.... der Deutsche vergisst ja sehr gerne! (es reicht schon die jüngere Geschichte: siehe Strauss, Lamsdorff, Schäuble, Koch etc.)

  • Nachtrag
    Wie gerade im Radio zu hören war, scheint er jetzt doch das Amt zu verlassen.
    Mal sehn, welche Gründe dem Volk vorgelogen werden.

  • ... und was kommt dann?
    Erst mal Guido Westerwelle, der nach den deutschen Gepflogenheiten zunächst das Verteidigungsministerium mit übernehmen wird ...
    Es ist schon eigenartig: Schröder kungelt mit den Energieriesen, Mappus vergibt den lukrativen Auftrag beim Erwerb der EnBW-Anteile lieber an seine Freunde als an die notleidende Landesbank, der Berliner Bürgermeister verprasst den Länderfinanzausgleich verfassungswidrig im öffentlichen Dienst - keinen scherts. Wenn aber ein Herr zu Guttenberg in der Wählergunst uneinholbar vor Kanzlerin und Oppositionsführung liegt, dann muss der weg, koste es, was es wolle.
    Das bedeutet keinesfalls, dass sein Betrug klein geredet werden soll. Ich korrigiere selbst Abschlussarbeiten: wenn dabei ein Betrug auffliegt, ist die Arbeit nicht bestanden, das wars. Seinen Job verliert deshalb niemand, und ihn deshalb noch vor Gericht zerren zu wollen ist wirklich abstrus.
    Grundsätzlich habe ich von meinen Eltern noch beigebracht bekommen, dass man zu seinen Fehlern steht und sie versucht, zu berichtigen. Wie ein Rücktritt (bei meist entsprechenden Bezügen) mit "Verantwortung übernehmen" gleichgesetzt werden kann war und ist mir schleierhaft, es ist wohl eher "vor der Verantwortung fliehen".
    Eigentlich auch seltsam: zu KTvG´s Amtsführung hat sich die letzten Tage kaum jemand geäußert. Ist wohl nicht wichtig.

  • @S.Reihle
    ein so abgefeimter Lügner und wissentschaftlicher Betrüger muss raus aus öffentlichen Ämtern.
    Eine Frage ist allerdings noch offen: hat er die Doktorarbeit wirklich selbst verfasst oder waren auch hier die Ghostwriter am Werk?
    Ansonsten passte ER gut in unseren Politikergesellschaft.
    Seine Amtsführung? Wer Katastrophen liebt, kommt hier auf seine Kosten.
    Seine Entscheidungen nach dem alten Managerprinzip: schnell, präzise und falsch.
    Darüber braucht man nun wirklich nicht mehr diskutieren.
    Schade, dass ER so ein Windei ist.
    Wir Deutschen benötigen dringend eine andere, ehrlichere Politikkultur ohne diese stromförmigen Politclowns aus den Kaderschmieden der angeblichen Volksparteien.
    Gruß
    Gerhard

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