Das iPhone 4S kann ab dem 7. Oktober bestellt werden und wird sieben Tage später geliefert. In den USA vermarkten AT&T, Sprint und Verizon das Gerät. Die Modelle mit 16 GB, 32 GB und 64 GB kosten dort mit einem Zweijahressvertrag 199 Dollar, 299 Dollar und 399 Dollar. In Deutschland hat die Telekom angekündigt – und O2 und Vodafone haben den Eindruck erweckt –, das iPhone 4S im Rahmen von Verträgen zu vermarkten, aber noch keine Preise genannt.

Schon für den US-Markt lässt sich sagen, dass die Auswirkungen auf die Konkurrenz erheblich sein werden. Mit einem Einstiegspreis von 199 Dollar liegt das iPhone 4S dort unter den Preisen von LTE-Geräten wie dem ‘Droid Bionic’. Das ältere Modell iPhone 4 dringt sogar in Preisbereiche vor, die bisher einfachen Mobiltelefonen vorbehalten waren. Und das iPhone 3GS wird mit der neuen Preisstaffelung zum Traum jedes Prepaid-Kunden.

Die neue Preisgestaltung wird Apple auch dabei helfen, seine Position in anderen Märkten auszubauen. Bei einem Treffen mit Finanzanalysten im Sommer erklärte der Hersteller, dass man im vergangenen Quartal neue Verträge mit 42 Mobilfunkanbieter geschlossen und in 15 Länder expandiert sei – darunter China, Brasilien, Mexico und einige im Nahen Osten. “Das ist gut für Apple weil wir in diesen Märkten früher nicht so stark waren, wir aber nun die ersten Früchte unserer Arbeit sehen”, sagte COO Tim Cook damals.

Während Konkurrenten wie RIM oder Nokia nach wie vor einfach Geräte herstellen, hat Apple mit dem Betriebssystem iOS5 und dem Service iCloud eine Plattform aus Hardware und Software geschaffen, die nicht nur für die Kunden attraktiv ist, sondern auch für die Entwickler. Mit derzeit rund 250 Millionen iOS-Geräten und 500.000 Apps im App Store existiert für das weitere Wachstum eines der wertvollsten Unternehmen der Welt eine solide Grundlage. Da muss Apple nicht bei jeder Produktvorstellung die Konkurrenz vernichtend schlagen oder Begeisterungsstürme hervorrufen.

Das iPhone 4S ist dank dem A5-Chip – wie er auch im iPad steckt – doppelt so schnell wie das iPhone 4. Der neue Dual-Core-Grafikchip soll im Vergleich zum iPhone 4 für eine sieben Mal schnellere Grafikleistung sorgen. Einer der größten Veränderungen hat der Hersteller – aus bekannten Gründen – beim Antennen-Design vorgenommen, das laut Apple “intelligent zwischen zwei Antennen wechselt”, je nachdem ob Daten gesendet oder empfangen werden. Zudem soll sich die Download-Geschwindigkeit verdoppelt haben, auf 14.4 Mbps im Vergleich zu 7.2 Mbps der vergangenen Generation.

Vor allem Globetrotter und Vielflieger werden sich darüber freuen, dass das iPhone 4S sowohl im GSM- als auch im CDMA-Netz funktionieren wird. Bei der Kamera hat Apple ebenfalls nachgelegt. Sie bietet beim iPhone 4S eine Auflösung von 8 Megapixeln. Videos sollen auch in voller HD-Auflösung (1080p) aufgenommen werden können. Der Autofokus ist im Vergleich zum iPhone 4 um 33 Prozent schneller und auch das Knipsen an sich hat einen Turbo-Modus bekommen. Der Bildsensor soll 73 Prozent mehr Licht einfangen als der Chip, der im iPhone 4 zum Einsatz kommt. Außerdem gibt es einen neuen Hybrid-IR-Filter, wie er bei Highend-Objektiven zum Einsatz kommt. Er soll deutlich bessere Farben liefern.

Das iPhone 4S wird das erste Apple-Smartphone sein, das mit einer Sprachtechnologie auf den Markt kommt. ‘Bei Siri’ handelt es sich um einen persönlichen Assistenten, mit dem der iPhone-Besitzer sprechen können wird. Laut Apple wird die Lösung zum Start englisch, französisch und deutsch verstehen – und auch sprechen. Aktuell befindet sich die Software in der Betaphase. Hintergrund der Innovation: Letztes Jahr hatte Apple die Firma Siri übernommen, die mit ‘Siri Assistant’ eine auf Spracheingabe basierte Suchanwendung im App Store angeboten hatte.

Silicon-Redaktion

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