Mobile Backend as a Service – Red Hat kauft FeedHenry

Cloud-Plugins des MBaaS-Angebotes von FeedHenry. Quelle: FeedHenry

Red Hat gibt die Übernahme von FeedHenry bekannt. Für das irische Unternehmen bezahlt Red Hat etwa 63,5 Millionen Euro und schließt damit eine Lücke in dem eigenen Angebot. Red Hat werde auch weiterhin die Produkte von FeedHenry verbreiten. Die Übernahme soll im dritten Geschäftsquartal 2015 abgeschlossen werden. Bislang fehlte eine Technologie, um die Open Hybrid Strategie des Open-Source-Marktführers auch auf mobile Geräte zu bringen.

FeedHenry bietet eine Clou-Plattform, über die sich mobile Anwendungen ohne große Programmierkenntnisse erstellen lassen. Zudem lässt sich die Lösung auch in die Unternehmens IT integrieren. Anwender können auch verschiedene andere Werkzeuge für die Entwicklung von mobilen Apps nutzen, wie zum Beispiel Apache Cordova. Die Plattform unterstützt dabei Node.js oder HTML5 für die Plattformen iOS, Windows Phone, Android und BlackBerry.

Die Übernahme wird die mobilen Fähigkeiten der JBoss Middleware und dem OpenShift PaaS-Angeboten verbessern, teilt Red Hat mit. Der Service basiert auf MongoDB und integriert sich mit dem Cloud-Service von GitHub. Zudem unterstützt FeedHenry MDM-Lösungen wie MobileIron oder AirWatch und es lässt sich mit Unternehmens-Lösungen wie SAP oder Salesforce.com verbinden.

Das Unternehmen startete im Jahr 2010 und bietet neben der App-Entwicklungsplattform auch ein Mobiles Backend als Service (MBaaS).

Craig Muzilla, Senior Vice President, Application Platform Business, bei Red Hat, erklärt dazu in einem Blog: “Mobiles Computing ist für Unternehmen nicht so einfach wie Angry Birds. Enterprise Mobile Application brauchen eine Backend Plattform, die den mobilen Nutzer ermächtigt, auf Daten zuzugreifen, eine Backen-Logic zu bauen und auf Unternehmens-APIs zuzugreifen, das alles in einer skalierbaren und sicheren Weise.” Dafür seien spezielle Services etwa für Sicherheitsbenachrichtigungen und für die Daten-Synchronisation nötig und genau das liefere die Technologie von FeedHenry.

Zudem scheinen sich die Unternehmen gut zu ergänzen, wie Red Hat in einer Pressemitteilung erklärt, gebe es kaum Überlappungen mit anderen Produkten oder Diensten von Red Hat.

Mícheál Ó Foghlú, CTO von Feed Henry stuft den Kauf “perfekte aufeinander abgestimmt” ein, zumal beide Unternehmen Open Source Produkte entwickeln.

Mit dem Kauf folgt Red Hat auch dem allgemeinen Trend zu Enterprise Mobility. Immer mehr Unternehmen steigen in den Markt für MBaaS ein. So hat zum Beispiel im Sommer die Services Cognito und Mobile Analytics vorgestellt. Facebook hat sich den FeedHenry-Konkurrenten Parse gesichert und verschiedene Startups wie Kinvey sind ebenfalls mit ähnlicher Zielsetzung wie Feedhenry gestartet.

Ein weiterer Vorteil für Red Hat: FeedHenry zielt vollständig auf Unternehmensanwender ab und verfolgt auch ein entsprechendes Preismodell. Damit kann Red  Hat auch neue Unternehmensanwender hinzugewinnen, die vielleicht auch schon an der einen oder anderen Stelle Red Hat im Einsatz haben.

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Redaktion

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