Viridis – Der ARM-Server von Boston, lässt sich sogar mit einem Fahrrad betreiben. Die junge Server-Architektur von ARM verspricht deutliche Energieeinsparungen im Rechenzentrum. Bislang läuft aber auf dem Server kein Windows, das könnte sich laut eines Bloomberg-Berichtes jedoch bald ändern. Quelle: Boston Ltd.

Microsoft soll auf die Entwicklungen im Server-Markt reagieren. Immer häufiger werden Server angeboten, die nicht auf der x86-Architektur aufbauen, sondern mit der ARM-Architektur ausgerüstet werden. Nun berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg dass Microsoft eine Version von Windows Server plane, die auf Servern mit ARM-Prozessoren eingesetzt werden kann. Bilsang gibt es von Microsoft nur eine Version des Desktop-Betriebssystems für Tablets mit auf der ARM-Architektur basierenden Chips an.

Laut Bloomberg-Bericht soll Microsoft bereits eine Testversion von Windows Server für ARM einsetzen. Es sei aber noch nicht entschieden, ob der Konzern die Software auch zur Marktreife führe. Bisher unterstützt Windows Server lediglich Prozessoren, die auf Intels x86-Architektur basieren. Von Microsoft gibt es dazu bislang keine offizielle Stellungnahme.

ARM-Server haben derzeit nur einen geringen Anteil am Servermarkt. Doch die hohe Energieeffizienz macht sich vor allem für die Betreiber großer Rechenzentren interessant, die auf ihrer Infrastruktur nur ganz bestimmte Dienste oder Workloads verarbeiten.

So hat jüngst Hewlett-Packard im Rahmen des Projektes Moonshot neben Intel-Atom-Server-Cartridges auch neue Module mit ARM-Chips vorgestellt. Daneben hat der Hersteller auch zusammen mit Partnern wie Citrix ganze Lösungsbündel aus spezialisierter Hardware und entsprechenden Software-Lösungen vorgestellt. Daneben bieten auch andere, meist deutlich kleinere Hersteller Server mit ARM-Chips an. Nach wie vor befindet sich der Markt aber in einer recht frühen Phase und in einem schwierigen Umfeld. Erste Marktaustritte wie der des Chip-Hersteller Calxeda illustrieren die Schwierigkeiten bei der Entwicklung.

Sollten sich die Berichte bewahrheiten und Microsoft würde Windows Server mit Support für ARM-Architekturen ausrüsten, könnte das auch die Nachfrage nach ARM-basierten Servern steigern. Microsoft wiederum könnte von ARMs umfassenden Ökosystem profitieren. Derzeit ist auf ARM-Servern ausschließlich Linux verfügbar. Nachdem Microsoft nach wie vor mit Intel enge Beziehungen pflegt, dürfte die Entscheidung über ARM-Support von Windows Server eher politischer Natur sein.

ARM-Prozessoren treiben die Mehrheit der Smartphones und Tablets weltweit an – ein Bereich, in dem Intel seine Chips bisher nicht erfolgreich platzieren konnte. Dafür dominiert Intel den Markt für x86-Server-Chips mit einem Anteil von rund 98 Prozent.

Einer Umfrage von Tech Pro Research zufolge wollen 33 Prozent der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten zumindest den Einsatz von ARM-Servern prüfen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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