Richard Yu, der als Chairman Huaweis Heimanwender-Geschäft verantwortet, heizt mit einer Aussage über eine mögliche Übernahme des Konkurrenten Nokia bei einer Pressekonferenz in London Spekulationen an. Neben weiteren Wirtschaftstiteln berichtet auch die Financial Times über die Aussage des Huawei-Chairman.

“Wir erwägen solche Übernahmen; vielleicht gäbe es durch eine solche Kombination Synergien, aber natürlich hängt das auch von Nokias Einverständnis ab”, so Yu wörtlich. “Wir sind da ganz offen.” Ein Unternehmenssprecher hat zwischenzeitlich diese Aussage wieder realtiviert. Derzeit existierten keinerlei solcher Pläne.

Nokia wollte auf Nachfrage “Marktspekulationen” nicht kommentieren. Das Nokia-Management gilt als eigenwillig, weshalb eine feindliche Übernahme erfolgversprechender erscheint. Die auf MicrosoftsWindows Phone basierende Strategie von CEO Stephen Elop konnte bisher offenbar die wenigsten Aktionäre überzeugen.

Huaweis Mobiltelefone verkaufen sich in China gut, wo es im Hersteller-Ranking nach Stückzahlen derzeit den dritten Rang hinter Samsung und Apple einnimmt. Mit Nokia könnte es sich gerade im wachsenden Smartphone-Bereich technisch verbessern und Bedenken gegenüber chinesischer Technik im Westen ausräumen. Yu deutete der Financial Times zufolge aber auch an, dass Nokia als Huawei-Tochter Windows Phone aufgeben und zu Googles Android wechseln müsste.

Übernahmegerüchte um Nokia gab es schon im vergangenen Jahr. Als Kandidaten wurden Intel und Microsoft, aber auch Lenovo genannt. Das Interesse von Huawei hat Barrons zufolge die Aktie des finnischen Konzerns beflügelt: Der Kurs stieg um 11 Prozent. Auch Blackberry legte um 4 Prozent zu, das ebenfalls als Kandidat für eine Übernahme durch Huawei gilt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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  • Die Übernahmegerüchte wurden ja mittlerweile, wie nicht anders zu erwarten, von Huawei dementiert. Irgendein Marktteilnehmer dürfte sich da jedenfalls eine goldene Nase verdient haben. Leider erfährt man nie, wer hinter solchen Gerüchten steckt.

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