Progress war die Übernahme viel wert, immerhin zahlte das Unternehmen rund 16 Prozent über dem durchschnittlichen Preis der Iona-Aktien in den vergangenen sechs Monaten. Der Schwerpunkt des so verstärkten Unternehmens dürfte auf dem Bereich der serviceorientierten Architektur (SOA) liegen. Das bestätigte auch Joseph Alsop, Mitbegründer und Chief Executive Officer (CEO) von Progress: “Iona wird unsere Position als unabhängiger Anbieter von Infrastruktur-Software für heterogene IT-Umgebungen und SOA stärken.”

Während Progress seine Wurzeln eher im Bereich der Client-Server-Strukturen hat, verstehen sich Iona vornehmlich als Middleware-, Messaging- und Integrationsspezialist. Die deutsche Iona ist beispielsweise stolz auf ihre tiefen Branchenkenntnisse bei den Kunden hierzulande. Und auf die strategische Entscheidung für die Unterstützung von Open-Source-Umgebungen. Letzteres lobte Alsop sehr und erklärte, diese Unterstützung sogar noch ausbauen zu wollen.

Im SOA-Bereich soll aber wie gesagt die Zukunft der fusionierten Firma liegen. Immerhin hatte Progress bereits mit der Übernahme von Actional in dieser Richtung für Schlagzeilen gesorgt. Iona entschied sich schnell für eine offene Herangehensweise und übernahm im April 2007 mit LogicBlaze einen SOA-Anbieter.

Die Produkte der beiden Firmen dürften wenige Integrationsprobleme bieten. Ihre Registry- und Repository-Systeme arbeiten jetzt schon Hand in Hand. Die US-Branche erwartet allerdings mit Spannung, wie sich die Ansätze der kommerziellen und proprietären Sichtweise von Progress mit dem Open Source-Blickfeld von Iona vereinen.

Silicon-Redaktion

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