Demonstration: “Qimonda ist kein Totenschiff”

Zu der Demonstration gegen die drohende Schließung des Qimonda-Standorts und den gleichzeitigen Wegfall von tausenden Arbeitsstellen in der Landeshauptstadt Sachsens hatten die IG-Metall und der Betriebsrat des Unternehmens aufgerufen.

Die Demonstranten zeigten Plakate mit den Aufschriften wie “Qimonda ist kein Totenschiff” und “Wenn Qimonda niemand hilft, muss ich mit Papi in den Westen”. Willi Eisele, Chef der Dresdner IG-Metall erklärte, dass es den Beschäftigen auch um den Erhalt einer selbständigen europäischen Halbleiterindustrie gehe und damit einer “industriepolitisch sehr relevanten Branche”, berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. Seiner Ansicht nach seien nicht nur der Mutterkonzern Infineon und der Qimonda-Insolvenzverwalter für ein Fortführungskonzept des Chipunternehmens verantwortlich, sondern auch der Bund sowie die Länder Sachsen und Bayern.

Kritik wurde während der Demonstration auch gegenüber dem EU-Industriekommissar Günther Verheugen laut: “Wir brauchen Unterstützung nicht nur aus Sachsen, sondern auch vom Bund und der Europäischen Union”, sagte Betriebsratschef Marin Welzel. In einem Interview mit der Sächsischen Zeitung hatte Verheugen erklärt, dass er keine Möglichkeit sehe, Qimonda mit Hilfe der Europäischen Union zu retten. “Niemand kann ein Unternehmen retten, das sein Eigentümer nicht retten will”, sagte der SPD-Politiker.

Doch der Qimonda-Standort Dresden hat etliche staatliche Zuschüsse im Laufe der Jahre erhalten. Nach einem Bericht der Rheinischen Post erhielt das Unternehmen insgesamt 218,7 Millionen Euro Subventionen vom Bund und vom Land Sachsen.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

1 Tag ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

1 Tag ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

2 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

2 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

3 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

3 Tagen ago