EU lässt Microsoft von der Kandare

Nach Aussagen von Jonathan Todd, Sprecher der EU-Kommission, hat sich Microsofts Verhalten geändert. Ein im Jahr 2004 von der Kommission engagierter unabhängiger Wettbewerbsbeobachter habe daher seine Tätigkeit eingestellt. Er kontrollierte in den vergangenen Jahren, ob sich der Software-Hersteller an die 2004 verabschiedeten Wettbewerbsauflagen hält.

Todd erklärte zudem, dass Dritte ihre Rechte gegenüber Microsoft auch bei nationalen Gerichten der Mitgliedsstaaten einklagen könnten. Die EU-Kommission wies jedoch darauf hin, dass Microsoft auch weiterhin zur Einhaltung der Auflagen verpflichtet sei.

Die EU-Kommission hatte im Jahr 2004 unter der Leitung des damaligen Wettbewerbskommissars Mario Monti entschieden, dass Microsoft vollständige und akkurate Informationen über die Interoperabilität seiner Workgroup-Server-Produkte bereitstellen muss. Unter anderem wurde damals auch die Bündelung des Windows-Betriebssystems mit dem Media Player untersagt.

Noch Anfang 2008 hatte Brüssel ein erneutes Bußgeld von 899 Millionen Euro gegen Microsoft verhängt. Nach Ansicht der EU-Kommission hat der Softwareanbieter bis Oktober 2007 ungerechtfertigte Lizenzgebühren für technische Informationen berechnet und damit gegen die Kartellauflagen verstoßen.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Abschluss eines Verfahrens
    Der Sachverhalt ist nicht korrekt wiedergegeben. Die EU-Kommission hat lediglich den externen "Experten" für die sozusagen abgeschlossenen 2004 Entscheidung fallen lassen, der von Microsoft bezahlt werden muss. Die laufenden Fälle sind davon nicht berührt.

Recent Posts

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

3 Stunden ago

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

6 Stunden ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

11 Stunden ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

21 Stunden ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

1 Tag ago

Industrie erwartet durch KI deutlichen Produktivitätsschub

Davon gehen laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber 2024“ acht von zehn Industrieunternehmen aus.

2 Tagen ago