Das Angebot Microsofts sieht außerdem vor, dass alle derzeitigen Windows-Nutzer in Europa mit Hilfe eines Software-Updates gefragt werden, ob sie den Browser wechseln wollen. Dazu bekommen sie eine Liste mit möglichen Alternativen. Bei Neuinstallationen soll der IE weiterhin mitgeliefert werden, allerdings soll hier eine Möglichkeit für die Nutzer geboten werden, den Browser mit wenigen Klicks zu deaktivieren und ein anderer Browser als Standardprogramm auszuwählen.

Fotogalerie: Zehn Alternativen zum Internet Explorer

Klicken Sie auf eines der Bilder, um die Fotogalerie zu starten

Außerdem will Microsoft auf seiner Website erklären, wie die Nutzer den Internet Explorer im System deaktivieren können. Wenn die Kommission dies akzeptiere, könne Windows 7 in der EU mit dem gleichen Funktionsumfang ausgeliefert werden wie im Rest der Welt. Die EU-Kommission begrüßte den Vorschlag und kündigte an, es werde nun geprüft, ob dadurch den Verbrauchern die Möglichkeit zu freien Auswahl gegeben werde.

Microsoft knüpft den Vorschlag an die Bedingung, dass damit mögliche Strafen vom Tisch sind. Bisher drohen ein hohes Bußgeld und weitere Sanktionen. Frühere Strafgelder aus Brüssel gegen Microsoft belaufen sich bereits auf rund 1,7 Milliarden Euro. Der neue Vorschlag werde dem europäischen Wettbewerbsrecht voll und ganz gerecht, sagte Microsoft-Justiziar Brad Smith laut einer Mitteilung von Microsoft.

Bisher hatte Microsoft als Kompromiss angekündigt, das am 22. Oktober startende neue Windows 7 ohne Browser auszuliefern. Die EU-Wettbewerbshüter hatten darauf skeptisch reagiert. Das EU-Verfahren war nach einer Beschwerde des norwegischen Browser-Herstellers Opera eingeleitet worden. Dort begrüßte man den neuen Microsoft-Vorschlag.

Microsofts Einlenken sei als “Kapitulation angesichts einer fast sicheren Niederlage vor der EU-Kommission” zu verstehen, sagte Anwalt Thomas Vinje, der Opera vertritt.

Fotogalerie: Einblicke in die Firefox-Zukunft

Klicken Sie auf eines der Bilder, um die Fotogalerie zu starten
Silicon-Redaktion

View Comments

  • ... mir geht das nicht weitgenug ...
    Man sollte MS dazu verpflichten mindestens jeweils eine Alternative zu folgenden mitgelieferten Standard-Programmen anzubieten:
    - Wordpad -> Open Office
    - Backup -> Drive Backup Free
    - Defragmentierer -> MyDefrag
    - Spiele -> gibt´s jede Menge Besseres
    ...
    und zum guten Schluss
    - Windows -> Linux oder Solaris
    ...
    bei der Hardware ist es nicht ganz so einfach, deshalb dazu mein Vorschlag:
    Intel -> auf jeden Prozessor ein Hinweis auf AMD (zu lesen VOR dem Kauf)
    VW-Golf -> erst nach einer kostenlosen Testfahrt eines Konkurrenzprodukts darf der Kaufvertrag abgeschlossen werden
    ...
    Sicher gäbe es noch viele Beispiele, wie man schwächelnden Konsumgüter-Produzenten durch den Marktführer auf die Sprünge helfen könnte
    ...
    Auch der Verbraucher wäre sicher dankbar zu einer objektiveren Konsumverhalten animiert zu werden ...

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

11 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

11 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

2 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

4 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

6 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago