Sollte Yahoo teilweise oder gesamt zum Verkauf stehen, will Microsoft offenbar informiert sein, wie es genau um den einstigen Branchenprimus steht. Die New York Times zitiert einen mit dem Vorgang vertraute Person.

Demnach soll Redmond eine Verschwiegenheitsklausel zugesichert haben, um die Bilanzen des Portals zu analysieren. Doch Microsoft ist offenbar nicht alleine, wie die Person berichtet. Es sollen noch eine Reihe von Finanzinvestoren die Klausel unterzeichnet haben, um sich genauer mit den verschiedenen Posten bei Yahoo beschäftigen zu können.

Zu diesen Investoren sollen unter anderem KKR sowie TPG Capital zählen. Beiden wird nachgesagt, dass sie zunächst 20 Prozent von Yahoo übernehmen wollen, um dann eventuell das gesamte Unternehmen zu kaufen.

Offenbar soll sich Microsoft derzeit auch in Gesprächen mit Partnern befinden. Laut anonymen Quellen soll Microsoft Milliarden in ein Konsortium investieren, das von Silver Lake und dem Canadian Pension Plan Investment Board geleitet wird. Die Gruppe soll dann noch weitere Milliarden von Banken leihen. In diesem Konstrukt würde Microsoft allerdings nur wenig operative Kontrolle über Yahoo bekommen.

Offenbar hat Microsoft die Strategie geändert, nachdem das erste Übernahme-Gebot von 47,5 Milliarden Dollar 2008 scheiterte. Im Anschluss schlossen Yahoo und Microsoft ein Such-Abkommen, das derzeit Microsoft rund 12 Prozent des Anzeigenumsatzes von Yahoo zusichert. Dieses Abkommen will Microsoft offenbar aufrechterhalten. Möglicherweise könnte Microsoft auch versuchen Skype in Yahoo zu integrieren. Weder von Yahoo noch von Microsoft liegen derzeit Reaktionen auf diese Berichte vor.

Bereits im Oktober hatte es ähnlich lautende Berichtet gegeben. Damals hieß es, dass die Investmentbanken Goldman Sachs sowie Allen & Co beauftragt wurden, Interessenten nicht öffentliche Finanzdaten zugänglich zu machen, wie zum Beispiel Umsatzprognosen.

Im Oktober wurden noch chinesische E-Commerce-Spezialist Alibaba und neben Silverlake Partners auch die Investmentfirma Andreessen Horowitz als mögliche Interessenten gehandelt. Auch das russische Unternehmen Digital Sky Technologies, das auch an Facebook beteiligt wurde damals in diesem Zusammenhang genannt.

Silicon-Redaktion

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