Ursprünglich hatte Microsoft angekündigt, dass die Darstellung der einzelnen Browser über einen Zufallsgenerator gelistet würde. Der IBM-Mitarbeiter Rob Weir, der sich bereits in der Streitfrage über das Open-Document-Format einen Namen als Microsoft-Kritiker gemacht hat, stellte fest, dass kein Zufallsgenerator für die Auflistung der Browser zuständig sei.

Unbekannte Namen wie GreenBrowser, K-Meleon, SlimBrowser, Maxthon, Avant, Sleipnir und der Social-Browser Flock beschwerten sich, dass ihre Technologie in einem zweiten Fenster weniger leicht zu finden war, als der Internet Explorer, Firefox, Safari und Chrome.


Die erste Garde der Browser. Microsoft lässt ab März eine Auswahl des zu installierenden Browsers zu. Jetzt muss Microsoft die durch die Wettbewerbshüter erzwungene Auswahl noch einmal nachbessern.
Foto: CBS Interactive

Microsoft muss nun zum zweiten Mal die Auswahl ändern. Ursprünglich sollte die Liste nach Marktanteil und dann in alphabetischer Reihenfolge geführt werden. Da gab es die ersten Beschwerden. Nun hat Microsoft angekündigt, den Zufallsgenerator erneut zu ändern. Erklärte jedoch nicht, wann und warum man sich dazu entschlossen habe.


Die EU schätzt, dass es rund 100 Millionen europäische Windows-Nutzer gibt und die können jetzt auch Browser wie Sleipnir oder SlimBrowser wählen.
Foto: CBS Interactive

“Wir können bestätigen, dass wir die zufällige Abfolge der Browser-Auswahl für Europa geändert haben. Wir sind zuversichtlich, dass diese Änderung am Algorithmus eine Verbesserung darstellt. Wie immer sind wir für das Feedback dankbar, das wir von Entwicklern bekommen und wir danken denen, die diesen Fall kommentiert haben”, so Kevin Kutz, Director Public Affairs bei Microsoft, in einer Mail an das Informationsportal ZDNet.

Silicon-Redaktion

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  • Schade... kein Zufallsgenerator
    Also ehrlich gesagt, ich an Microsofts Stelle hätt's anders gemacht. Wenn die EU schon meint, dass sie sich in solche Fragen reinhängen muss, dann hätte man dem Anwender eigentlich alle Browser, die es gibt (oder wenigstens mal so 50-60 verschiedene) anbieten sollen... und zwar sortiert per Zufallsgenerator...

  • Browserwahl
    Was sich mit Geld, Macht und findigen Anwälten alles vollbringen lässt ist schon faszinierend. Das die EU noch bakschischabhängiger ist als die FDP hierzulande ist ja bekannt, aber das?

    Man stelle sich vor, irgendein Motorenbastler zwingt per EU die Daimler AG dazu in ihre Motorenpalette auch Fremdfabrikate an "gleichwertiger" Position in ihrem Konfigurator darzustellen. Lada oder Hyundai-Motoren beispielsweise, in Kombination mit der E-Klasse.

    Lustigere Beispiele lassen sich sicherlich finden, dass bspw. deutsche Leitungen auch mit Wasser anderer EU-Staaten befüllt werden müssen. Am Wasserhahn können dann die entsprechenden Provider ausgewählt werden...

    Also ehrlich, diese EU-Kasper und Kasperinnen haben sie nicht mehr alle beisammen.

    Und wir, die wir das mitmachen - auch nicht! ;-)

  • Ich kann dass alles sowieso nicht mehr nachvollziehen, denn ...
    ... ich habe mich noch nie mit einem Browser Zwangsverheiraten lassen. Für mich war nur immer wichtig, dass ich den Standardbrowser ändern konnte und habe dann den genommen den ich gerade für den Besten hielt.
    Interessant ist übrigens auch, dass sich kein Mensch darüber aufregt wie Google derzeit seinen Chrome unter die Leute bringt. Da habe ich mich auch nur gewundert, dass nach einer nur vermeintlichen Installation von Skype blötzlich mein Rechner neu bootet und als Grund die Installation von Chrome angegeben wurde. Das war für mich der Punkt jetzt endgültig alles was Google heißt von meinem Rechner zu verbannen und es kommt mir auch nichts mehr drauf. Schon mkit der blöden Google-Leiste im Browser musste man höllisch aufpassen weil sie bei jedem Sch... Produkt bereits angeklickt mitgeladen wird.
    Aber die dürfen dass offensichtlich nur bei MS wird immer gemeckert, weill man da ja mit den Wölfen heult.

  • Die unendliche Wahl...
    Jetzt muß ich doch noch mal was dazu sagen - zu dieser "Wahl". Die Grundidee dahinter mag nicht schlecht sein - aaaaber die Umsetzung...1) kommt das um Jahre zu spät, 2) ist das für einen, der "0" Ahnung hat, immer noch zu verwirrend - und 3) für jemand, der sich ein wenig auskennt, absolut überflüssig. ICH kenne alle 12 Browser zumindest dem Namen nach, die meisten davon hab ich auch ausprobiert. Aber jemand, der sich nicht damit beschäftigt?

    Der kennt den IE, vielleicht? noch Firefox - wie soll der da wählen? Soll der eine Münze hochwerfen? Das ist ungefähr so, als müßte ich wählen, welcher BH am bequemsten sitzt - da weiß ich wenig von, grins...

  • Ent-liberalisierung des Browsers
    Als ob der Browsermarkt nicht schon genug umkämpft wäre. Microsoft wird zurechgestutzt und zwangsläufig verpflichtet dem Mitbewerb den Steigbügel zu halten. Kapitalismus funktioniert normalerweise anders - aber das Brüsseler Schildbürgertum kennt keine Grenzen. Weiter so - bin mal gespannt, wie konsequent auch das Datensammeln bei Google verfolgt und hoffentlich massiv eingeschränkt wird.

  • Lustiger Beitrag - Querschläger
    Hallo Querschläger,
    sehr amüsant, Dein Beitrag. Vor allem die Wassergeschichte.

    Leider geht sie vollkommen am Problem vorbei.
    Um Dein Auto-Beispiel zu zitieren wäre es bisher so,
    dass Du gezwungen wirst einen Mercedes zu kaufen!
    Ja, jetzt staunst Du! Der Autobahnanbieter würde Dir das
    Leben schwer machen, wolltest Du mit Deinem Hundei, oder
    was weiss ich daher kommen...

    Die EU hat hier eine sehr wichtige Weiche gestellt.
    Und ich bin dankbar für so etwas. "Freedom of choice" nennt das
    der Ami.

  • ... ein letztes Wort zum Autovergleich ...
    ... wenn mir jemand kostenlos den Mercedes als Zugabe drauflegt, dann hab ich damit kein Problem ... ich kann ihn ja immer noch stehen lassen und mir dann ein enderes Auto kaufen (oder schenken lassen), auch wenn ich zum Autokauf vorübergehend den Mercedes benutzen muss (oder laufen kann oder mit dem Zug fahren) ... auf jeden Fall kann ich vom Mercedes-Händler nicht verlangen mir auch den Opel oder den Ford kostenlos anzubieten ...

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