Microsoft hisst die weiße Flagge für Software-Piraten

Seit Monaten fährt Microsoft gegen Software-Piraten ein Geschütz nach dem anderen auf, dabei gleicht der neueste Schachzug aus Redmond weniger einer Attacke als einer Amnestie.

Seit Monaten fährt Microsoft gegen Software-Piraten ein Geschütz nach dem anderen auf. Dabei gleicht der neueste Schachzug aus Redmond weniger einer Attacke als einer Amnestie. So verspricht Redmond allen Kunden, die einen PC mit einer gefälschten Windows XP-Version  gekauft haben, ein neue legale Kopie – kostenlos. Hintergrund ist, dass der Großteil der Piraterie nach Angaben von Microsoft im OEM-Sektor (Original Equipment Manufacturer) stattfindet.
“Unser Ziel ist es nicht, Einzelpersonen zu verfolgen, wir wollen das Übel an seinen Wurzeln packen”, sagte Alex Hilton, License Compliance Manager bei Microsoft. Niemand der im Rahmen des Programms eine Raubkopie bei Microsoft einschicke, müsse rechtliche Schritte fürchten – die Zwischenhändler aber möglicherweise schon. “Wir haben einige qualitativ hochwertige Beispiele aus Fernost und Osteuropa gesehen. Das ist der Bereich, den wir mit dieser Aktion adressieren wollen.”

Jeder der sich unsicher ist, ob die mit einem PC ausgelieferte Windows-CD echt ist, kann diese an Microsoft schicken und erhält im Austausch eine legale Kopie, hieß es. Die Aktion beschränkt sich ausschließlich auf Windows XP in der Home- oder Professional-Edition, die vor dem 1. November gekauft wurden. Anwender müssen dafür ihre Windows-CD an Microsoft schicken und in einem Formular Angaben dazu machen, wo die Software erworben wurde.

Microsoft erhofft sich von der Aktion genauere Hinweise auf die Herkunft illegaler Kopien. Aus diesem Grund hat Redmond auch vor rund zwei Monaten das Programm ‘Windows Genuine Advantage’ ins Leben gerufen – ein freiwilliger Lizenz-Check, mit dem Nutzer feststellen können, ob die mit einer legalen Windows-Kopie arbeiten. Bisher haben 800.000 Personen an dem Programm teilgenommen – Microsoft selbst hatte nur mit rund 20.000 gerechnet.

Lesen Sie auch : CRM: Die Qual der Wahl