SGI beantragt Insolvenz

Silicon Graphics (SGI), Hersteller von spezialisierten Rechnern und einstiger Börsenliebling, hat nun Insolvenz gemäß ‘Chapter 11’ beantragt.

Der Kurs des Unternehmens sackte auf diese Nachricht hin um 82 Prozent ab. Die Rechner des Herstellers haben viele Hollywood-Filme mit Spezialeffekten versehen. Sie werden aber auch für aufwendige Simulationen, wie etwa bei der Medikamenten-Forschung, für das Aufspüren von Ölfeldern oder im Finanzsektor eingesetzt.

Bereits im Februar hatte das Unternehmen in einer Mitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht vor der Möglichkeit eine Insolvenz gewarnt. Kurz zuvor hatte Dennis McKenna Robert Bishop als CEO abgelöst.

Verzögerungen bei der Einführung neuer Technologien, neue Ausrichtung des Unternehmens auf andere Geschäftsbereiche sowie anhaltend starke Konkurrenz seitens größerer Hersteller haben SGI in die Schuldenfalle getrieben, heißt es in einer Mitteilung.

Gemäß amerikanischen Insolvenzrechts ist ‘Chapter 11’ ein Sanierungs- oder Reorganisationsverfahren. Dieser Rechtsstatus bleibt solange aufrechterhalten, bis ein Gericht einem Plan zur Neuaufstellung des Unternehmens zugestimmt hat. SGI will binnen eines halben Jahres den Ausstieg schaffen, teilte das Unternehmen mit.

In Abstimmung mit einem der Hauptgläubiger will das Unternehmen den Schuldenberg um etwa 250 Millionen Dollar abbauen. So konnte die neue Führungskraft offenbar den Sparkurs nicht im nötigen Maße umsetzen. Zudem hätten Unsicherheiten bei der Amtseinführung von McKenna viele Kunden von Neuinvestitionen abgeschreckt. Nach wie vor gibt sich der CEO zuversichtlich, dass Ruder herumreißen zu können.

“Wir wollen unseren Kunden, unseren Angestellten und unseren Communities versichern, dass SGI weiterarbeitet – Business as usual”, heißt es in einer Mitteilung, trotz Schulden in Höhe von 664 Millionen Dollar.

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