SAP trennt sich von Partner Business Objects

An die Stelle von enger Vertriebspartnerschaft zwischen SAP und dem Business Intelligence Softwarehersteller Business Objects (BO) treten nur noch technische Abmachungen.

Der Reseller-Vertrag zwischen den beiden Konzernen datiert auf das Jahr 2001, war ursprünglich mit Crystal Decisions unterzeichnet worden, die von BO gekauft worden waren. Mit Effekt zum 30. Oktober 2006 wird die Partnerschaft enden und auf SAP-Seite die neue Netweaver-Plattform die Aufgaben allein übernehmen.

BOs Produktlinie ‘Crystal Reports’ war Gegenstand des Partnervertrages. Darin war vereinbart, dass die Intelligence-Funktionen in der BO-Software eng in die Business Intelligence Suite auf der SAP-Netweaver-Plattform integriert war. Im Rahmen der jahrelangen Vertriebspartnerschaft verkauften BO-Vertriebler auch SAP-Software – und umgekehrt. Diese Partnerschaft im Speziellen wurde noch im November 2005 mit viel Tamtam verlängert.

Beide Unternehmen sprachen jetzt davon, dass sich ihre Wege in logischer Konsequenz und ohne Arg getrennt hätten. Im Gegenteil, die Techniken würden weiterhin gegenseitig zertifiziert, standardisierte Schnittstellen würden die Kunden, die beide Firmen im Haus haben, ansprechen. SAP-Sprecher Jason Loesche sagte aber, dass “die Kunden eine formatierte Reporting-Toolbox aus dem Hause SAP” verlangt hätten.

SAP hatte trotz des Partnervertrags mit BO eigene Reporting-Funktionen entwickelt, die selbstredend besser auf die SAP-Umgebung abgestimmt sind und nicht erst angepasst werden müssen. Für SAP ergibt sich vermutlich ein Marken-, Kosten- und Zeitvorteil. BO verliert einen großen Partner, könnte aber im Zuge dessen mehr eigenes Profil im Bereich gewinnen. Partnerschaften mit Microsoft, Oracle und anderen großen Konzernen, die eigene Business Intelligence aufbauen, funktionieren einstweilen.