IT-Strategie ist ein Geheimnis für deutsche Chefs

Geschäftsführer und Vorstände in Deutschland wissen zu wenig über die eigene IT-Strategie.

Zwar haben sie erkannt, dass die IT entscheidend für das Geschäft sein kann. Doch die wenigsten von ihnen sind vollständig über die IT-Strategie informiert. Das ergab eine Studie des Beratungshauses Deloitte Consulting in Deutschland.

Geschäftsführer und Vorstände zahlreicher Unternehmen haben demnach erkannt, dass die IT eine entscheidende Rolle bei der strategischen Unternehmensentwicklung spielt. Und die Top-Performer führen ihr Unternehmensergebnis unter anderem auf die kontinuierliche Diskussion von IT-Themen auf Vorstandsebene zurück. Dennoch gaben lediglich 14 Prozent der befragten Führungskräfte an, vollständig über ihre IT-Strategie informiert zu sein.

“Die Studie belegt, dass ein konstantes Beobachten und Bewerten der eigenen IT-Strategie einen direkten Einfluss auf das Geschäftsergebnis hat, insbesondere, wenn Aktionäre über die Kosten einer IT-Implementierung informiert werden müssen”, erklärt Peter Ratzer, Partner Business IT Strategy von Deloitte. “Vorstände sind aufgefordert, rationale Untersuchungsmethoden anzuwenden, um das Verhältnis zwischen den Ausgaben und dem Return-on-Invest offen zu legen und so deren Mehrwert für das Unternehmen zu beziffern.”

Wie es weiter hieß, bewerteten 69 Prozent der Führungskräfte die Implementierung der richtigen IT-Strategie innerhalb von Controlling, Compliance, Reporting, aber auch Marketing, Fertigung und Entwicklung, Globalisierung und Outsourcing als sehr wichtig. 66 Prozent nutzten die IT demnach als Instrument, um mehr über ihre Kunden zu erfahren. 57 Prozent sahen sie als Hauptbestandteil des Risikomanagements und 50 Prozent sind laut der Studie sogar der Meinung, die richtige IT-Strategie bringe entscheidende Wettbewerbsvorteile.
 
Die Diskrepanz zwischen Wollen und Tun zeigte sich bei der Einschätzungsfrage der Berater: Obwohl 66 Prozent darin übereinstimmten, dass IT-Fragen auf Vorstandsebene diskutiert werden sollten, stehe das Thema bei nur 11 Prozent der Führungskräfte auf der Themenagenda. Dies begründet knapp die Hälfte der Befragten (43 Prozent) mit unzureichenden Informationen, die sie zur Themenplanung der Vorstandsmeetings erhalten. Die Berater ließen dies allerdings als Begründung nicht gelten und forderten in einer Stellungnahme, dass die Vorstände und Geschäftsführer ihre Informationen auch einfordern müssten.