Chad Kroski ist tot

Nach einem kurzen Leben auf der Überholspur, wurde er aus der Mitte seiner Fangemeinde gerissen – wie sein Leben ist auch sein Tod ein einziges Rätsel.

Eine traurige Nachricht ereilte jetzt die gesamte Leserwelt: Chad Kroski ist tot. Nach einem kurzen Leben auf der Überholspur, wurde er aus der Mitte seiner Fangemeinde gerissen.

Wie sein Leben ist auch sein Tod ein einziges Rätsel. Einige vermuten, dass er an einem Virusinfekt gestorben ist. Wieder andere glauben gar, er sei von der “rosaroten Controller-Gang mitten auf der Straße zum Ruhm erschossen worden, weil er zu mächtig geworden war”, wie ein Blogger schreibt. Eine dritte Gruppe vermutet, Kroski sei mit dem plötzlichen Erfolg und dem ewigen “im Rampenlicht stehen” nicht zurecht gekommen.

Wie dem auch sei. Die Online-Enzyklopädie diskutiert derzeit eine Löschung des Eintrages. Nicht ganz unberechtigt. Immerhin ist oder war Chad Kroski eine fiktive Figur, die einer Werbung von T-Mobile entsprang. Der Telekom-Ableger hat jetzt den Betreiber der Domain chadkroski.com abgemahnt und auf eine “laufende Markenanmeldung” verwiesen, wie es in dem Lexikon heißt. Der Streitwert wird mit 50.000 Euro beziffert. Das war für den Betreiber offenbar zu viel. Er hat eine Unterlassungserklärung unterschrieben und die Domain zur Löschung freigegeben. T-Mobile soll auch dem Inhaber von chadkroski.de eine Abmahnung geschickt haben. Allerdings ist diese Seite noch aktiv.

Frei nach dem Motto: “Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los” scheint sich die Telekom mit der Figur des Chad Kroski überfordert zu fühlen. Das TK-Unternehmen schiebt Urheberrechsinteressen vor, kommt aber scheinbar mit dem unerwarteten Erfolg seiner Figur nicht klar und auch damit nicht, dass andere die Idee weiter spinnen. Dabei hätten die Bonner nach dem Debakel von Robert T-Online, auch so eine fiktive Figur des Konzerns, aber wenig sympathisch und überhaupt nicht interessant, einen Erfolg dringend nötig gehabt.

Den Grundstein dafür hatten sie mit Chad Kroski gelegt und wären lieber dankbar gewesen, dass die Verbraucher Gefallen an dem ‘Bestsellerautor’ fanden. So sehr, dass sie ihm Leben eingehaucht und viele Webseiten gewidmet haben. Jetzt hat es sich T-Mobile mit der Fangemeinde verscherzt und macht die Kultfigur auch noch zu einer Art Märtyrer.