Der virtuelle Desktop von Citrix

Mit einer vollständigen Lösung für End-to-End-Virtualisierung will Citrix ein neues Zeitalter anbrechen lassen. Für CEO Mark Templeton sind vor allem Kostenkontrolle und einfache Verwaltbarkeit die ausschlaggebenden Argumente für eine virtualisierte Arbeitsumgebung.

Doch glaubt Sjöström auch, dass viele Institutionen gar keine andere Wahl mehr haben, als ihre Infrastrukturen zu virtualisieren. Als Beispiel nennt er Banken, die über 6000 Applikationen pflegen müssen, viele davon seien noch dazu Eigenentwicklungen. Doch ließen sich einige Anwendungen wie E-Mail-Server oder Datenbanken nach wie vor nur sehr schwer virtualisieren. Daher müsse eine vollständige Lösung auch die Verwaltung von physischen Servern mit beinhalten.

Was aber zeichnet die Lösung von Citrix vor konkurrierenden Produkten wie etwa von Parallels oder VMware aus? Die Antwort lautet Interoperabilität. “Offenheit ist sozusagen unsere DNA”, erklärt Sjönström. So sei das Unternehmen vom Start weg dazu gezwungen gewesen, mit den Produkten anderer Hersteller zusammenzuarbeiten. Allen voran mit Microsoft. Doch auch andere Hersteller könnten von der offenen Strategie profitieren. Ein Beispiel ist der Hochverfügbarkeitspezialist Marthon, mit dessen Hilfe Citrix nun den ersten fehlertoleranten virtuellen Desktop anbieten kann.

Die Kooperation mit Microsoft sei weiterhin sehr wichtig, erklärte Citrix-CEO Mark Templeton. Trotz der Tatsache, dass Microsoft im Herbst mit Hyper V ein eigenes Virtualisierungsprodukt plant, erklärte Tempelton: “Microsoft ist vielmehr ein Partner, denn ein Konkurrent.” Und so werde Citrix natürlich auch darauf hinarbeiten, dass die eigenen Produkte mit denen von Microsoft zusammenarbeiten können.

Auch Templeton weiß, dass nicht plötzlich alle Unternehmen auf eine vollständig virtuelle Infrastruktur wechseln werden. “Man kann ja die Anwender nicht einfach umpolen”, so Templeton. Viele seien einfach einen PC gewöhnt und würden sich vielleicht zurückgesetzt fühlen, wenn sie auf einmal zum Beispiel eine Desktop-Appliance oder einen Thin Client als Arbeitsgerät bekämen. Dementsprechend seien auch die Verkaufszahlen. Templeton erklärte, dass seit dem ersten Thin Client von Wyse 1995 weltweit erst etwa 15 Millionen dieser Geräte verkauft wurden. Bei PCs liege die Zahl hingegen bei mehreren hundert Millionen.