Spam-Filter austricksen: AT&T sichert sich Patent

Der US-amerikanische IT- und Telekommunikationskonzern AT&T wehrt sich gegen heftige Vorwürfe der Softwareindustrie wie auch von Seiten der Anti-Spam-Vereinigungen.

Der US-amerikanische IT- und Telekommunikationskonzern AT&T wehrt sich gegen heftige Vorwürfe der Softwareindustrie wie auch von Seiten der Anti-Spam-Vereinigungen: Denn das Unternehmen hat ein Verfahren erfolgreich zum Patent angemeldet, mit dem Mails auch mit besonders großen Verteilern in ihrer Datenstruktur so abgeändert und variiert werden, dass Spam-Filter wirkungslos bleiben. Eine der wichtigsten Filtertechnologien beruht derzeit auf dem Abgleich von bekannten Spam-Mails mit dem eingehenden Nachrichten-Verkehr.
Mit dem ‘Verfahren zur Umgehung von Nachrichten-Filterung’, wie es in der Patentschrift von Anfang des Monats heißt, könnten Vergleichsverfahren umgangen werden. Allein die Anmeldung des Verfahrens zum Patent ruft erbitterte Proteste in der Branche hervor. Rätselraten aber setzt ein, wenn es um die Motivation von AT&T geht, den Versendern von unverlangten Werbe-Mails möglicherweise ein mächtiges Instrument in die Hand zu geben, mit dem sie einen größeren Teil ihrer millionenfach verschickten Botschaften bis zum Empfänger durchbringen.

Aus den AT&T-Labors heißt es, man habe lediglich in präventiver Absicht ein selbst entwickeltes Verfahren patentieren lassen, um den Spammern einen Schritt voraus zu sein. Die Industrie liefere sich schließlich mit den Spam-Versendern ein Wettrüsten, bei dem man die Nase vorn haben wolle. Noch sei nicht entschieden, was mit dem Patentrecht und dem Verfahren selbst geschehen soll. Kritiker meinen sogar, AT&T sei darauf aus, selbst ein Verfahren zu vermarkten, das wiederum ein Umgehen der Spam-Filter verhindern soll – ein Anti-Antispam-Tool, sozusagen.

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