Jeder dritte deutsche CIO kümmert sich um IT-Sicherheit

In Deutschland sind unterdurchschnittlich wenige CIOs für die IT-Sicherheit im Unternehmen verantwortlich. Die Teilnehmer einer aktuellen Studie waren sich zudem nicht einig darüber, bei wem dieses Thema am besten aufgehoben ist.

38 Prozent der deutschen CIOs sind für die IT-Sicherheit im Unternehmen zuständig. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 500 IT-Entscheidern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Zum Vergleich: In Frankreich liegt dieser Wert bei 70 Prozent, in Großbritannien bei 56 Prozent.

Gleichzeitig herrscht in allen drei Ländern keine Einigkeit darüber, wer für IT-Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen verantwortlich sein wollte. Mehr als Dreiviertel der Befragten (76 Prozent) sind der Meinung, dass die Verantwortung für die IT-Sicherheit bei Führungskräften auf Vorstandsebene liegt. Jeder fünfte gab an, dass CEOs die gesamte Verantwortung für IT-Security-Themen übernehmen sollten.

Das gilt offenbar vor allem für mittelständische Unternehmen. Mehr als ein Viertel der befragten IT-Verantwortlichen sehen in Firmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern den CEO besonders in der Verantwortung. 13 Prozent sind der Meinung, dass die Verantwortung für die Sicherheit der Daten beim Endanwender liegen sollte.

Eine riskante Haltung, vor der zuletzt silicon.de-Blogger Frank Schiewer warnte. Mit Blick auf persönliche Haftung und Schadensersatzansprüche beschreibt er Datenqualität als “Lebensversicherung für CIOs”. Diese müssten Gefahrenpunkte zunehmend frühzeitig erkennen, um nicht in die persönliche Haftungsfalle zu tappen.

Dafür haben Deutschlands IT-Chefs offenbar inzwischen zumindest etwas mehr Budget zur Verfügung. 46 Prozent gaben an, die Sicherheitsbudgets seien aufgrund der Berichterstattung über Sicherheitslücken anderer Unternehmen angestiegen. International hat jeder fünfte IT-Manager genau die gegenteilige Erfahrung gemacht: Sie berichten von Budgetkürzungen im Security-Bereich.

Durchgeführt hatte die Untersuchung das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne, im Auftrag des niederländischen Sicherheitsspezialisten Gemalto. Die Firma ist unter anderem auf Enterprise Security-Lösungen spezialisiert. Gemeinsam mit dem deutschen Konkurrenten Giesecke & Devrient sowie dem Chip-Hersteller ARM arbeitet Gemalto derzeit am Aufbau eines Joint Ventures. Die EU-Kommission in Brüssel hat dem geplanten Gemeinschaftsunternehmen erst in der vergangenen Woche grünes Licht gegeben. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen Sicherheitslösungen für Smartphone, Tablets aber auch Smart-TVs und Spielkonsolen.

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