Telekom punktet mit Open-Source-Lösung

Im Bereich der digitalen Identitäten gewinnt der Konzern die DATEV und den eco-Verband als Neukunden.

Zum einen wird die Konzerntochter T-Systems die ID-Wallet für die Gaia-X Federation Services liefern. Auftraggeber ist der eco-Verband im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft. Zum anderen entwickeln T-Systems und Verimi für die DATEV den Proof-of-Concept einer ID-Wallet für Steuerberater. Zu Volumen und Laufzeit der Aufträge machte das Unternehmen keine Angaben.

Zuvor hatten der Bonner Konzern bereits im Gesundheitswesen mit digitalen Identitäten gepunktet. 8,7 Millionen Versicherte der Barmer nutzen künftig die digitale Brieftasche von T-Systems und Verimi. Das gemeinsame Angebot für die Barmer hatte erst kürzlich die Gematik-Zulassung erhalten. Den Angaben der Anbieter zufolge ist dies die erste Zulassung einer digitalen Identität für das Gesundheitswesen in Deutschland.

„EU-Bürger sollen nach dem Willen der EU künftig souverän entscheiden, mit wem sie Daten teilen. Digitale, sichere Identitäten sind hierfür der Schlüssel. Sie ermöglichen künftig in vielen Branchen neue digitale Anwendungen”, erläutert T-Systems-CEO Adel Al-Saleh die Bedeutung digitaler Identitäten und ergänzt: „Jeder von uns wird im Alltag davon profitieren. Die gewonnenen Aufträge unterstreichen unser Engagement und unsere Kompetenz in diesem wachsenden Geschäftsfeld.“

Open-Source-Lösung

Mangelndes Vertrauen gilt unverändert als Hemmschuh der Digitalisierung. Sichere digitale Identitäten von Sender und Empfänger sollen dies künftig ändern. Gleichzeitig sollen sie für Internet-Nutzer den Passwortdschungel abschaffen. In allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wachse damit der Bedarf an Identitäts-Lösungen, so die Telekom weiter.

Eine besondere Rolle spielt hierbei die sogenannte Self Sovereign Identity-Technologie (SSI). Die Technik ermöglicht den sicheren und datensparsamen Austausch digitaler ID-Nachweise. Sie orchestriert das Zusammenspiel zwischen Aussteller, Inhaber und verifizierender Stelle. Nutzerinnen behalten so die Fäden in der Hand.

Die Telekom entwickelt ihre ID-Lösung als Open-Source-Software. Diese soll auch kompatibel zur europäischen digitalen Identität (EUDI-Wallet) sein. Die Lösung steht Anfang kommenden Jahres den Gaia-X Initiativen als Open Source zur Verfügung.

Für die Telekom sind die digitalen Identitäten ein strategisches Thema. Die technische Lösung dafür hat T-Systems gemeinsam mit der Identifikationsplattform Verimi entwickelt. Alle Daten sollen auch während der Verarbeitung verschlüsselt auf einer T-Systems-Cloud in Deutschland liegen. Die Telekom unterstreicht, sie verfolge dabei den sogenannten „Confidential Computing“-Ansatz. Bedeutet: Daten sind für Dritte und Betreiber der Lösung nicht einsehbar, was speziell für Kunden in kritischen Sektoren ein besonders hohes Vertrauensniveau schaffen soll.