Unternehmens-Webseiten sind meist Geldvernichter

Unternehmenswebseiten sind nicht immer billig.

Unternehmenswebseiten sind nicht immer billig. Mehr als die Hälfte aller europäischen Firmen haben aber nicht den geringsten Schimmer, wie hoch der finanzielle Nutzen ist, der sich aus den Firmen-Portalen schlagen lässt, wie eine Studie des European Centre für Customer Strategies (ECCS) belegt.
Demnach geben manche Unternehmen bis zu 1,5 Millionen Euro im Jahr für einen Service aus, dessen Return on Investment (ROI) völlig im Dunklen liegt. Für die Studie sind rund 460 Firmen aus ganz Europa befragt worden. Sie stammten aus den Bereichen IT, Telecom, Finanzen, Herstellung und Konstruktion.

Zwei Drittel der Unternehmen konnten angeben, dass sie über ihre Seiten Verkäufe generierten. Ein Drittel der befragten Unternehmen konnte darüber keine Angaben machen. Andere erklärte, dass sie über ihre Seiten lediglich die Verkaufszahlen ihrer Kunden in die Höhe trieben. Dabei haben Unternehmen die auch tatsächlich ihren Gewinn, den sie über die Webseite erwirtschafteten, beziffern konnten, auch einen größeren Vorteil von ihrer Seite, als Firmen, die überhaupt keine Angaben über den Rückfluss der Investments für den Webauftritt machen konnten.

Wirklich Web-affine Firmen hätten, so die Untersuchung, meist einen doppelt so hohen ROI, wie weniger engagierte Firmen. “Die Studie zeigt, dass über die Hälfte der Webseiten kaum mehr sind als finanzielle ‘Schwarze Löcher’, in die man Geld hineinschüttet, das sich nicht rechnet”, kommentierte David Harvey, Direktor von ECCS und Autor der Studie, die Ergebnisse.

Viele Seiten seien ein Negativgeschäft für die Betreiber und brächten auch den Kunden keinerlei Vorteile. Vor allem Internet Service Provider und Telekommunikationsanbieter nutzten das Medium zu ihrem Vorteil. Die meisten Unternehmen behandelten jedoch ihre Webseiten kaum besser als eine schnöde Reklame-Tafel, sagte Harvey. Die Möglichkeiten, die in einem verbesserten Einsatz der Web-Technik lägen, sei nur im geringen Umfang genutzt.