AUCH DAS NOCH: Flickr und Google Earth statt Forschungsexkursion

Auf der Jagd nach unbekannten Tierarten und versunkenen Schätzen der Antike kämpfen sich wissenschaftliche Pioniere seit Jahrhunderten durch die Wüsten und Urwälder dieser Erde. Doch das Internet markiert auch hier einen Wendepunkt. Große Entdeckungen wurden jüngst über Flickr und Google Earth gemacht.

Quelle: Guek Hock Ping/ZooKeys/npr.org.

So berichtet der US-Radiosender NPRetwa über den Wissenschaftler Shaun Winterton. Der hatte im Internet in Insektenbildern gestöbert, als im plötzlich eine Florfliege unterkam, die er als langjähriger Insekten-Experte noch nie zuvor gesehen hatte. Das Muster auf den Flügeln aus schwarzen Linien und einigen blauen Punkten erschien ihm so ungewöhnlich, dass Winterton mit dem Fotografen der Bilder Kontakt aufnahm, um weitere Details zu erfahren.

Wie sich herausstellte, war der Schnappschuss in Malaysia entstanden. Einen wissenschaftlichen Beweis hatte Der Forscher damit noch nicht. Doch ein Jahr später kehrte der Fotograf nach Malaysia zurück, entdeckte in weiteres Exemplar der Fliege und brachte es diesmal mit in die USA. “Er sagte mir, er habe eine der Fliegen in einem Behälter auf seinem Küchentisch – was er nun damit machen solle”, erinnert sich Winterton gegenüber dem Radiosender. Schlussendlich wurde die Fliege zu einem Experten nach London geschickt, der die Entdeckung der neuen Insektenart offiziell bestätigte.

Quelle: Google Earth Anomalies.

Stöbern im Internet hat auch möglicherweise einer Amateur-Archäologin auf die Spuren eines sensationellen Funds verholfen. Sie entdeckte auf Satellitenaufnahmen von Ägypten, geometrische Formen, die darauf hindeuten könnten, dass sich hier unter Erde und Sand versunken, bislang unentdeckte Pyramiden befinden könnten. Das berichtet das US-Blog Engadget unter Berufung auf die Webseite Google Earth Anomalies. Ägyptologen hätten bereits bestätigt, dass das betroffene Gebiet noch unerforscht ist. Experten werden nun entschieden müssen, ob der Einsatz mit Bagger und Schaufel erfolgsversprechend ist. Denn wenn es um den endgültigen Beweis geht hat die virtuelle Forschungsarbeit – das beweisen Fliege und Pyramiden – Grenzen. Noch.