Was in Business ByDesign noch fehlt

Mit dem Feature Pack gelingt SAP der entscheidende Schritt bei ByDesign, ob sich damit der seit drei Jahren überfällige Erfolg der Lösung einstellt, sei aber dahin gestellt. Der Hersteller hat jetzt zumindest die Markteinführung der neuen Version der als Software-as-a-Service angebotenen Lösung in den Ländern Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien, Indien und China für Mitte dieses Jahres in Aussicht gestellt.

Business Intelligence

Mit Feature Pack 2.5 bindet SAP die In-Memory-Technik für die Speicherung von Geschäftsdaten in Business ByDesign ein. Auswertungen laufen dann nicht mehr auf einem “herkömmlichen” Data Warehouse, sondern auf einer im Hauptspeicher liegenden Datenbank. Einerseits beschleunigt dies Abfragen enorm und lässt andererseits eine hohe Flexibilität bei der Kombination beziehungsweise Gruppierung von Daten zu, da die Cubes im Arbeitsspeicher liegen. Zudem ist es damit möglich, Buchungsdaten unmittelbar für das Berichtswesen zur Verfügung zu stellen.

Frontend

SAP hat am Frontend einen Schwenk in Richtung “Microsoft Silverlight” vollzogen. Der Hersteller begründet den Schritt damit, auf diese Weise Desktop-Programme besser einbinden zu können. Auch das nun verfügbare Softwareentwicklungspaket stützt sich mit Visual Studio auf Microsoft-Technik. SAP will so Entwickler beziehungsweise Partner ansprechen, die mit Microsoft-Entwicklungswerkzeugen vertraut sind.

In die Oberfläche von Business ByDesign können nun kleine Zusatzbausteine (Mashups) eingebunden und der extern bereit gestellte Service so zu einem integralen Bestandteil werden.

PACs Kommentar

SAP hat die technischen Schwierigkeiten weitgehend in den Griff bekommen. Erreicht wurde dies unter anderem durch Umbaumaßnahmen – dazu gehört neben Multi-Tenancy auch das Frontend auf die Microsoft-Lösung Silverlight umzustellen. Die BI-Ergänzungen (In-Memory) werten die ERP-Lösung auf. Die verbesserte Office-Integration ist eine notwendige Erweiterung des Frontends, da Nutzer dies heute fordern.

Der Erfolg ist damit aber noch keinesfalls gewährleistet. Er wird zu einem großen Teil davon abhängen, ob es gelingt, Business ByDesign in kurzer Zeit beim Kunden aufzusetzen und die Kosten dabei gering zu halten. Die derzeit verfügbare Implementierungsmethode eignet sich für eine standardisierte ERP-Einführung ohne tiefgehende kundenspezifische Anpassung. Auch dieses Werkzeug taugt aber nur, wenn der spätere Nutzer weiß, was er will. Daher ist ein initialer Workshop erforderlich, in dem der Umfang der ERP-Umgebung skizziert wird.

SAPs Herausforderung bleibt das Partnermodell beziehungsweise das Ecosystem. Weitere Informationen zum Partnermodell will der Hersteller zur Sapphire 2010 bekannt geben.

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